Page 54 - schau-rein 2019-03
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 54 Liebhaber FAHRZEUG WERBUNG
Franz und sein schnittiges 60
Als 16-Jähriger war Franz Resch schon „verliebt“ in den kleinen, schnittigen Sportwagen, den Fiat X1/9. Deshalb war damals 1978 die Freude sehr groß, als er von seinem Vater das Cabrio-Coupé geschenkt bekam. Etliche Jahrzehnte später konnte sich der Franz noch einmal über ein Geschenk freuen. Denn zum 60-er überraschte ihn Sohn Stefan mit einem knallgelben X1/9.
 „Ich habe noch nie einen Fiat X1/9 ge- kauft“, schmunzelt Franz Resch über seine Affinität zum Sportwagen aus der Designerschmiede von Bertone, und trotzdem hatte er schon zwei in Besitz. In den 70-er Jahren des vergangenen Jahr- tausends war der junge Franz ganz be- geistert vom Fiat. „Meine Freunde sind alle mit den BMWs gefahren, mich hat
die Form des X1/9 fasziniert, sein Aus- sehen.“
In Prinzersdorf gab es zu jener Zeit eine Gasthauspächterin, die das schnittige Cabrio besaß. „Habe mir sei-
nerzeit überlegt, ob ich von der Wir-
tin das Auto
v i e l -
leicht
ge-
braucht
erstehen
könnte, aber
dann hat sie ihn aufs
Dach gelegt.“ Der
Traum schien geplatzt, doch dann stand plötzlich der Papa mit dem Fiat X1/9, den er bei einem seiner Freunde, dem Felix, der seines Zeichens Fiat-Vertreter war, gekauft hatte, vor der Tür. Obwohl die Mama das sportliche Auto eher „als unsicher“ einschätzte. Zu Unrecht, denn das Sportcabrio entsprach als eines der wenigen europäischen Autos den dama- ligen strengen, amerikanischen Crash- anforderungen.
In der Kurve wie ein Go-Kart
Mit den Kunststoffspoilern, den seitli- chen Renn-Aufklebern war der Fiat X1/9 der automobile Traum für den jungen Franz Resch. „Er hat so richtige Asphalt- schneider gehabt und ist wie ein Co-Kart in den Kurven gelegen. Der erste Reifen- satz hat nur 9.000 Kilometer gehalten“, erinnert sich der in Distelburg, einem Dorf in der Gemeinde Gerersdorf, auf-
  Einmal mit geschlossenen und einmal mit offenen „Augen” - der Fiat X1/9, der von 1972 bis 1988 produziert wurde, ist ein besonders schönes Exemplar italienischer Autobaukunst.
gewachsene Resch. So vergingen also die ers- ten, wilden, automobilen Jahre mit dem 1978-er Baujahr-Sportcabrio mit seinen 75 PS aus dem rauen Mittelmotor, das aber aufgrund seines geringen Gewich- tes, für ausreichend Beschleunigung und für absoluten Kurvenspaß sorgte. Aber als der erste Nachwuchs von seiner Gat- tin Brigitte zur Welt gebracht wurde, war der kleine Sportwagen als Familienau- to nicht mehr geeignet. „Wir sind zwar am Anfang noch mit unserem Kleinen unterwegs gewesen“, so Resch, aber das Ende der automobilen Beziehung zeich-
nete sich ab.
Der Italiener wurde, da das Geld für die junge Familie ja auch nicht auf den Bäu- men wuchs, verkauft. Doch die Leiden- schaft zum Bertone-Coupé blieb. „Habe immer ein bisschen mit dem Kauf eines
  Die keilförmige, schnittige Karosserie des Fiat X1/9 stammte aus der Auch das Hinterteil des kleinen Sportwagens kann sich noch Designwerkstatt Carozzeria Bertone. immer sehen lassen.
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Fotos: SCHAUrein!









































































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