Page 31 - SCHAUrein! 2/2020
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 GESELLSCHAFT Soziales 31
Freiwilige: „Wir helfen mit!”
Speziell in der Corona-Zeit ist der Dienst von Freiwilligen bei Rettungsorganisationen und in sozialen Bereichen wichtiger denn je. SCHAUrein! fragte junge Menschen, warum sie das tun?
1) Was ist Ihre Motivation, jetzt zu helfen ?
2) Wie sind Ihre Erfahrungen während der Corona-Krise ? 3) Haben Sie Angst vor einer Ansteckung?
4) Fühlen Sie sich in ihrer Arbeit wertgeschätzt?
5) Werden Sie weiterhin freiwillige Dienste leisten?
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      Moritz Reichebner, 23 Bautechniker, Arbeiter Samariter Bund St. Pölten - Sanitäter
ad 1) Menschen in
Notsituation zu helfen, gibt einem selbst ein gutes Gefühl. Jeden kann es schließlich einmal erwischen.
ad 2) Patienten rufen weniger an, die unnötigen Einsätze fallen weg. Weil jeder Angst hat, sich anzustecken.
ad 3) Nein, gibt genug andere Krankheiten in Österreich, die weit gefährlicher und ansteckender sein können als das Coronavirus. Nur werden diese in den Medien nicht oft besprochen.
ad 4) Es gibt viele dankbare Pati- enten, aber auch genug Patienten, die undankbar sind. Vermutlich wie in jedem Job.
ad 5) Natürlich, warum auch nicht.
    Christina Rogl, 26 Studentin für Gesund- heits- und Krankenpflege, Rettungsdienst beim ASBÖ St. Pölten, Covid-19 Abstriche (PCR-Tests).
ad 1) Ich arbeite gerne MIT und FÜR Menschen
und vor allem in Zeiten wie diesen, ist es noch wichtiger, weil Kollegen aus aus beruflichen Gründen momentan keine freiwilligen Dienste machen dür- fen. (Manche KH o. andere Organisati- onen erlauben dies ihren Mitarbeitern nicht - Ansteckungsgefahr zu hoch).
ad 2) Die Zahlen der Einsätze sind auf jeden Fall zurückgegangen und es wur- de nur mehr die Rettung angerufen, wenn es wirklich wichtig war.
ad 3) Natürlich ist die Gefahr sich anzustecken da, wenn man sich jedoch
an die Dienstanweisungen der Dienststelle hält und die erforderlichen Hygienemaß- nahmen befolgt, reduziert man die Übertra- gungsgefahr erheblich!
ad 4) Teilweise schon. Also, die meisten Pa- tienten sind schon dankbar und schätzen es, dass wir uns dieser Gefahr aussetzen, aber es gibt auch einige, die unseren Dienst für selbstverständlich sehen. Das „Klatschen“ ist zwar eine nette Geste, davon hat das Perso- nal im Gesundheitswesen aber nicht viel.
ad 5) Ja, definitiv!! Auch wenn ich mit meinem Studium fertig bin.
      Elisabeth Sigloch, 22, Studentin - Ergotherapie, fährt für das Rote Kreuz ad 1) Gibt einem selbst ein gutes Gefühl, man kann etwas Gutes zu- rückgeben; Man lernt viel dazu, vor allem im
menschlichen Bereich → wichtig für meinen beruflichen Alltag später.
ad 2) Gute Teamarbeit mit Kollegen, je- der versucht sein Bestes zu geben trotz neuere Richtlinien; Patienten nehmen das größtenteils hin (Schutzausrüstung – neue Bestimmungen und Richtlinien). ad 3) Angst nicht. Man weiß, dass man sich einem gewissen Risiko aussetzt, wenn man jetzt Rettungsdienst macht. Durch die gute Schutzausrüstung ist das Risiko einer Ansteckung minimiert und damit auch die Angst.
ad 4) Ja, man bekommt immer wieder Dank zugesprochen. Vor allem von der Mannschaft, mit der man fährt und den Führungskräften beim Roten Kreuz.
ad 5) Ja, auf jeden Fall. Besonders weil alle Kollegen an einem Strang ziehen und man dadurch zu einer Gemein- schaft gehört.
    






































































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