Page 34 - SCHAUrein! 3/2020
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 34 Gesellschaft SOZIALES
Offen und wertschätzend, respektvoll und auf Augenhöhe, motivierend und fördernd - so könnte man kurz und treffend das Leben im „DomiZiel”, dem Wohnhaus für Menschen mit kognitiver Behinderung in St. Pölten- Spratzern beschreiben. Denn dort wird den zurzeit 33 Bewohner*innen ein Sein in mög- lichst großer Normalität ermöglicht.
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DomiZiel: In diesem Wohn
 Schon allein, wenn man die Räumlichkei- ten des „DomiZiel" Wohnhauses betritt, fällt sofort die offene und freundliche At- mosphäre auf. Helles Ambiente und die Terrasse mit Blick in den Garten vermit- teln sofort ein wohliges Empfinden. Da treffen sich gerade zwei Bewohner*innen im Eingangsbereich, wo die Schuhe fein säuberlich sortiert aufbewahrt sind, für eine kurze Plauderei und eine Umarmung, im großzügigen Garten geht eine Gruppe mit einer Betreuerin spazieren - eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen - und auf der Terrasse teilen sich Bewohner*innen gerade eine Packung Kekse - ein schöner Tag im „DomiZiel”.
Natürlich
ist es nicht
immer so.
„Unser
Team hat
auch viele
Herausfor-
derungen
zu meis-
tern, gera-
de in der coronabedingten Umstellung auf Maskenpflicht und Distanz war es wichtig, viele Gespräche zu führen, viel Zeit zur Verfügung zu stellen, die Ängste unserer Bewohner*innen wahr und ernst zu neh- men”, so Verena Tschoner, die Leiterin
des Fachbereiches Pflege. Und auch wenn Emotionen überhand nehmen, muss man schon mal deeskalierend einschreiten. Aber das geschieht hier im Haus auf Au- genhöhe, denn wichtig ist dem Betreuer*innen- team vor allem, einen normalen Alltag zu leben. Die jeweiligen Wohn- einheiten sind mit Sanitäranlagen eingerichtet, vier
Natürlich darf auch der Spaß und gemeinschaftliches Erleben nicht fehlen. Den Bewohner*innen im „DomiZiel” ist die Lebensfreude anzusehen.
Gruppen mit jeweils acht Bewohner*innen teilen sich eine Gemeinschaftsküche, wo auch ganz gewöhnlich miteinander ge- kocht wird, die Arbeiten untereinander aufgeteilt werden. Das geschieht zumeist durch die Bewohner*innen selbst.
Sich gegenseitig helfen
„Wir sehen das sehr positiv, wenn einer, dem eine bestimmte Tätigkeit liegt, den anderen bei dieser Arbeit hilft, ihnen zeigt, wie es geht. Da ist die Freude sehr groß”, weiß Nina Cservenka, die seit 2010 im Haus ist und seit 2014 die pädagogi- sche Leitung inne hat.
Selbstverständlich kommunizieren die einzelnen Gruppen auch intensiv mitein- ander. Im „DomiZiel”, in dessen Träger- verein Stadtrat Dietmar Fenz als Obmann und Initiator der Gründung fungiert, leben Menschen jeden Alters, einziges Aufnahmekriterium punkto Alter, man muss erwachsen sein. Nach einem An- suchen beim Land, den Schnupperta- gen - denn schließlich muss der/die neue
   Möbelverkauf und Flohmarkt
Jeden 1. Samstag im Monat 9.00-14.00 Uhr Ortweingasse 2-8 www.emmaus.at
  Das „DomiZiel” Leitungsteam: Verena Tschoner, Fachbereichsleitung Pflege, Martin Kühnl, Leiter und Nina Cservenka, Pädagogische Lei- tung vor den Hochbeeten, wo Gemüse angebaut wird.










































































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