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Kämpfen für kleine Ligen!
Der gebürtige St. Pöltner Raphael Landthaler setzt sich erfolgreich bei der UEFA gemeinsam mit internationalen Fußballgrößen wie der nieder- ländischen Torhüterlegende Edwin van der Saar für eine Aufwertung der mittleren und kleineren Fußballnationen ein.
   Seit 2015 ist der gebürtige St. Pöltner Raphael Landthaler der Finanz- chef von Rapid. Aber nicht nur das, der vom Fußballsport beseelte und begeisterte Unternehmensberater kämpft(e) für Österreich bei der UEFA als Vertreter in der European Club Association (ECA) für eine Europacup-Reform.
Landthaler, der für mehr Spiele außer- halb des Pay-TV plädiert. „Ich sehe das zweigeteilt, einerseits sind die Bewerbe durch das Bezahlfernsehen gut finan- ziert, andererseits sind die Werbewerte nicht so toll.”
Selbst spielte Landthaler, wie er sagt, „nicht wirklich gut”, war Kicker in Radl- berg, Karlstetten und in der U-23 beim SKN St. Pölten. 1988 wurde er von Mario Kempes bei VSE St. Pölten mit dem Fuß- ballvirus infiziert, machte seine Diplom- arbeit über die Besteuerung von Fußball- spielern und wurde, nachdem er schon seit 2009 Rapid als Kunde seiner Unter- nehmensberatungskanzlei hatte, im Jän- ner 2015 zu Rapids Finanzchef. Gerade konnte er das wenn auch geringfügig, doch positive Budget (180.000 plus) des Wiener Traditionsclubs vorlegen. Fußball ist für Landthaler der Sport schlechthin. „Fußball kann jedes Kind spielen, da braucht es nicht viel, im Ge- gensatz zum Ski fahren.” Mit Sorge sieht er die Entwicklung, dass jeden Monat ein Amateurclub von der Bildfläche ver- schwindet, das Vereins- und Funktio- närssterben nicht aufgehalten wird. Da würde er sich von der Bundespolitik, siehe auch fehlendes Interesse an einem Nationalstadion, mehr Engagement und Initiative wünschen.
Denn Fußball ist seiner Meinung nach absolut mehrheitsfähig, kann eine be- deutende Rolle, sowohl in gesundheits- politischer als auch in sozialpolitischer Sicht sein. Denn schließlich bringt Fuß- ball Kinder dazu, sich zu bewegen und Teamfähigkeiten zu entwickeln. „Jedem Dorf seine Feuerwehr und seinen Fuß- ballclub. In Deutschland gibt es bei den Jugendclubs Wartelisten, davon sind wir hier in Österreich weit entfernt.”
 Landthaler ist ein Mann mit Visi- onen für den Fußball, deshalb fiel sein Engage- ment bei einem internatio- nalen Fuß- ball-Meeting unter Feder- führung von Karl- Heinz Rummenigge
gleich auf.
Mehr Geld für mehr Clubs
„Mehr Geld für mehr Clubs”, so formu- liert es Raphael Landthaler. Seine Ideen rund um die Aufstockung der Mann- schaften bei den europäischen Clubbe- werben, seine Wortmeldungen, dass der große Fernsehkuchen auf mehr Teams verteilt werden sollte, fand Anklang. Vor allem bei den Vertretern der zweiten Di- vision, der Länder wie Österreich, Po- len, Schottland, Finnland und Holland angehören. Anders als die Top 5- Ligen (Deutschland, England, Italien, Spani- en und Frankreich), die sich ja bis dato mehr oder weniger die ungeheuren Sum- men untereinander aufgeteilt hatten, gehen die Teams aus diesen Ländern oft leer aus.
„Seit 2009 haben 597 Clubs an der Quali
teilgenommen, aber 377 Clubs waren nie in der Gruppenphase dabei”, rechnet er. Daher gibt es nun ab 2021 einmal schon einen dritten Europacup-Bewerb, die „Conference League”, neben der UEFA Champions League und der UEFA Eu- ropa League. Alle drei Bewerbe werden mit 32 Teams in der Gruppenphase aus- getragen. Das bedeutet 16 Mannschaften mehr, da ja vorher in der CL 16 und in der EL 48 Teams (Nationen, die in der UEFA-Fünfjahreswertung schlechter platziert sind als Rang 15 - Österreich ist zurzeit an Platz 12 -, können sich nicht mehr für die UEFA Europa League qua- lifizieren) in den Gruppen spielten. Der neue Bewerb richtet sich also gezielt an die Vertreter mittlerer und kleinerer Fußballnationen, denn die Top-Ligen bekommen nicht mehr zusätzliche Start- plätze. In Österreich könnte dann bei günstiger Konstellation auch der Vierte und Fünfte zum Zug kommen.
„Unser Ziel wäre es aber zukünftig, ab 2024, mit 128 Teams in den Gruppen- phasen zu spielen.” Aber da wird noch eifrig verhandelt.
Mehr im Free-TV?
Die Fernsehrechte für die neue UEFA Eu- ropa Conference League sind noch nicht vergeben, aber es ist anzunehmen, dass die Pay-TV-Sender wieder zuschlagen. „Aber vielleicht gibt es mehr Appetit- häppchen, etwa ein Spiel pro Land, das im Free-TV ausgestrahlt wird”, so
Fotos: zVg


















































































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