Page 8 - SCHAUrein! 6/2019
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8 Thema GASTKOMMENTAR WERBUNG
Anton Johann Fuchs
Ja eh, europäische Kulturhauptstadt wär schön gewesen. Dafür hätten wir schon einmal 125 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Wir haben zwar keinen Franz Josef, aber einen Jakob Prandtauer, den kann man auch herzeigen. Oder einen Europaplatz, der bald in alle vier Himmelsrichtungen über fünf Fahrspuren verfügen soll, wenn wir endlich den Teich in der Mitte trocken ge- legt haben. Da wird so manche amerikanische Kleinstadt vor Neid erblassen, wenn der neue Europaplatz erst einmal auf Google Street View zu sehen ist!
Hurra, (beinahe) Kulturhauptstadt
Verstecken muss man sich ja nicht als St. Pölt- ner. Den schönen Gleichklang von Medien, Funktionären und Ortsgruppen hatten wir schon, da hat der Wiener Basti zum ersten Mal als Klassensprecher in Meidling kandidiert. „Message Controll“ („MC“) kann so herrlich funktionieren, wenn man weiß, wie man auf dem Klavier spielt.
Da will eine Gesellschaft auf einem nicht über- trieben großen Grundstück mehrere Wohnblö- cke bauen, mit 420 Wohnungen, Büros und Ge- schäften. Flugs bejubelt man das enge Grätzel („MC“) als „neuen Stadtteil“.
Das ist so euphemistisch wie die „Domplatzga- rage“, die zwar nicht am Domplatz sein wird, aber („MC“) vom bald gewünscht autolosen Domplatz ablenken soll.
Oder: 60 Millionen Euro für eine Kulturhaupt- stadt, aus denen beinahe 125 Millionen Euro
geworden wären, hätten wir gewonnen. Natürlich: Eine einmalige Chance. Aber kein Oppositioneller traute sich auch nur leise mur- meln, ob man bei einer so gewaltigen Ausgabe nicht vielleicht doch das Volk mitreden lassen sollte. Warum Bad Ischl mit 30 Millionen Euro Budget gewonnen hat ...
Aber richtig mitreden durfte man ja auch bei der großzügigen „Westumfahrung“ nicht. Die S 34 wird die vierspurige Mariazeller Straße ent- lasten, indem man den Verkehr auf die zweis- purige Westeinfahrt auf der B 1 verlegt.
Die „MC“ ist klar: Je langsamer man sich der Stadt nähert, umso mehr kann man die Flair ei- ner „Landes-Kulturhauptstadt 2024“ genießen. Als erstes begrüßt einen der Müllberg der Müll- aufbereitungsanlage („MC“: Wir schmeißen nichts weg, sondern bereiten alles gut auf, vorm Wegschmeißen),
dann die Straßenmeisterei mit benachbartem Autohaus. Dann länger nichts, eh man über die Reichs- brücke in die Stadt staut. Kein Zweifel, da fehlt was. Nachdem man im Altoonapark ein Kinder- kulturhaus plant, könnte man im Kaiserwald ein Seniorenschnapszentrum bauen: Zum Kar- tenspielen, nicht zum schnapseln. „MC“: Na, da seht ihr wieder einmal, wie sehr ihr uns am
Herzen liegt! Für das Glas Apfelsaft dazu gibt es übrigens originelle Bierdeckel: „100 Jah-
re Demokratie und 15 Jahre Matthias Stadler“ oder so ähnlich. „MC“:
Lasset uns jubeln und frohlocken ...
66. Niederösterreichischer
LANDHAUS BALL
Freitag, 14. Februar 2020 NÖ Landhaus St. Pölten
Beginn: 20.30 Uhr, Einlass 19.30 Uhr
Ehrenschutz: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Karten: in allen Ö-Ticket-Verkaufsstellen, www.oeticket.com, Tel. 01/96 0 96,
Trafik Lint und AMI Promarketing (Regierungsviertel) VVK: € 30,–
Gratisparken in den Landhausgaragen Veranstalter: Amt der NÖ Landesregierung
Happy Valentine
Mitter nachts
show mit