Page 7 - SCHAUrein! 3/2020
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ielplatz, dann lebensnotwendig ...
dann ist hier in St. Pölten jeder Zehnte ein Schrebergärtner.
Landläufig verbindet man ja öfters den Begriff Kleingarten mit Kleingeistigkeit und Traditionalismus. Sieht man sich die Geschichte der Kleingartenvereine an, dann kommt man sehr bald drauf, dass das in keiner Weise richtig ist. Viel mehr entwachsen die Kleingartenvereine aus einer revolutionären Idee in der Phase des Frühkapitalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Denn als die Kinder die Lust verloren, ihre „Beete” zu pflegen, sprangen die Eltern und Erwachsene ein und mach- ten diese zu ihren umzäunten Parzellen, zu Kleingärten, wo frisches Obst und Gemüse angebaut wurden. „Diesen Akt könnte man als Geburtsstunde des Klein- gartens bezeichnen”, so Rankl weiter. Danach entwickelten sich die ersten Vereine, wo dieser Art der sinnvollen und erfüllenden
Freizeitgestaltung und der Erho- lung ohne weit zu fahren, gefrönt wurde. Im Lau- fe der Jahrzehnte waren die vielen Kleingärten auch oft Garanten für die Ernährungs- sicherheit. Hier konnte man sich sein eigenes Ge- müse und Obst anbauen, ohne
ausschließlich auf andere Ernährungs- quellen angewiesen zu sein.
„Heutzutage werden die Gärten weniger zum Obst- und Gemüseanbau verwen- det, sondern überwiegend als Erholungs- gärten, in denen nur kleine Mengen an Obst, Blumen und Gemüse zum Naschen und Genießen gezogen werden”, weiß Rankl über die jetzige Bedeutung der Schrebergärten, „aber gerade jetzt ...
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Kinder in die
freie Natur bringen
Denn Dr. Daniel Gottlieb Moritz Schre- ber wollte in dieser Zeit, als die Indust- rialisierung begann und Grünflächen für die Allgemeinheit rar wurden, ebendiese für die Kinder, nicht nur aus privilegier- ten Haushalten Kinderspielplätze, Kin- derbeete für die Gesundheit, Erholung und das Spiel in freier Natur installie- ren. Dass daraus dann „Familienbeete” und Kleingärten für die ganze Familie wurden, war mehr oder weniger Zufall.
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