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TURNEN Sport  59
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 Salti, Flick-Flack oder Schrauben?







        Aufgrund der umfassenden Ausbildung
        und  frühen  Karriere  steigen  viele  Ath-
        let-Innen später in weitere Sportarten
        um, wo sie rasch Erfolge aufweisen. So
        stammt etwa St. Pöltens Olympia-Hür-
        denläuferin Beate Schrott  aus dem „Stall“
        der Kunstturnerinnen, genauso wie Stab-  vere
        hochprung-Staatsmeisterin Agnes Hodi.  Trai-
                                            nings-
         100 junge TurnerInnen              ein h ei -
        In der Sportunion St. Pölten betreiben   ten  an.  Zu
        aktuell rund 100 Kinder und Jugendli-  einer  dieser  Grup-
        che  Kunst-/Geräteturnen. „Wir vereinen   pen zählt die Trainingsgrup-                       setzung  der
        in der Altersgruppe von 5-6 Jahren ganz   pe der russischen Trainerinlegende    Ausbildung  in  den  Jugendstufen  wird
        bewusst Breiten- und Leistungssport im   Tamara Lukojanova. Mit knapp 80   im LZ als Ganzjahresbetrieb geführt“,
        Angebot, weil die Kinder erst in der Pra-  Jahren ist sie immer noch aktiv in der   ergänzt Weinberger. Hier treffen die jun-
        xis herausfinden, ob sie es ernsthaft be-  Kunstturnhalle (die Einzige in ganz   gen SportlerInnen auch auf die Trainer
        treiben möchten“ erklärt Sektionsleiterin   NÖ) im Sportzentrum St. Pölten, wo die   des Fachverbands Agnes Hodi und Janos
        Mag. Martina Weinberger das Konzept   KunstturnerInnen des Vereins trainie-  „Sivi“ Sivado. Der Verein unterstützt sei-
        des Vereins, denn neben der Disziplin   ren. Spätestens im Alter von 10 Jahren   ne KunstturnerInnen dann weiter mit
        für den Sport darf auch die Freude nicht   geht die „Reise“ entweder im Leistungs-  der Beistellung der Trainer wie Mag.
        verloren gehen. Darum kümmern sich   zentrum für olympisches Kunstturnen   Szimonetta Lehota und Mag.
        die Übungsleiterinnen Hannah Letsch-  weiter, oder man wechselt in die Einheit   Christoph Schlager, alle
        ka, Alina Schmoll, Carol Streefkerk und   der Geräteturngruppe Turn10.   selbst ehemalige Meister-
        Sergiy Flakin.  „Wenn die Kinder nach   Die KunstturnerInnen trainieren dann   turnerInnen.
        der ersten Neugierde am spielerischen   zumindest 15 Std/Woche. „Diese Fort-
         Umgang  mit  den  Ge-                                                   Martina Weinberger, Sektionsleiterin
                                                                                 Kunstturnen Union St.Pölten
         räten hungrig nach
        Mehr werden, kommt  OLYMPISCHES KUNSTTURNEN DISZIPLINEN
        der Wunsch nach häu-  Die Frauen bestreiten ihre Bewerbe an den vier Geräten Sprung, Stufenbarren, Schwe-
        figerem Training au-  bebalken und Boden, die Männer turnen an den sechs Geräten Boden, Pauschenpferd
        tomatisch  –  oder  eben   (=Seitpferd), Ringe, Sprung, Barren und Reck. Es gibt Mannschaftsbewerbe, Einzelmehrkämpfe und
        nicht“. Hier bietet man   Wettkämpfe an jedem einzelnen Gerät. Den Staatsmeistertitel gibt es in der Eliteklasse (für Männer
        in  unterschiedlichsten   ab 18 Jahren, Frauen ab 16 Jahren offen) für den Mehrkampf und für jedes einzelne Geräte.
        Kleingruppen  intensi-  Bei Olympischen Spielen und bei den Welt- und Europameisterschaften werden in insgesamt 14 Be-
                              werben Titel und Medaillen vergeben. Der höchste zu erringende Titel ist der des Staats-/Europa-/
        jüngsten nationalen   Weltmeisters im Mehrkampf (alle Geräte).
        Jugendstufe, Wolf     Bewertung: Als KampfrichterInnen werden bei internationalen Wettkämpfen sowohl Damen als
        wurde 12. Beide ha-   auch Herren eingesetzt, die eine schwierige Prüfung nach internationaler Norm bestanden haben.
        ben zuletzt erfolgreich   Die frühere „Traumnote 10“ als Höchstmaß ist seit 2006 Vergangenheit. Die Kürnoten sind nun nach
        die ersten internati-  oben offen. Der Ausführung wird nun im Verhältnis zur Schwierigkeit deutlich mehr Bedeutung   Fotos: Sportunion, Ackerl
        onalen Wettkämpfe     zuerkannt. Die Note setzt sich jetzt aus dem Übungsinhaltswert, der D-Note (Difficulty) und dem
        bestritten.           Ausführungswert, der E-Note (Execution) zusammen. Die Summe der beiden ergibt die Endnote.
























                                                  Ö-U 17-Meisterin Alina Schmoll
 Alina Schmoll  Nachwuchsgruppe                   mit Trainerin Szimonetta Lehota
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