Page 46 - ausgabe 201804

46 Liebhaber FAHRZEUG
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Hasi und sein geiler Edelroller

Einmal Mod, immer Mod: „Irgendwie kommt man ned los und ein Mod ohne Roller ist wie
ein Hund ohne Zähne”, sagte sich Dietmar ‚Hasi” Haslinger, seines Zeichens umtriebiger
Konzertveranstalter, und legte sich nach Jahren der Rollerabstinenz wieder einen zu, eine
Lambretta 150 Special, Baujahr 1965. Damit ist sein aktueller Roller genauso alt wie er
selbst. Die Lambretta hat übrigens noch die Originallackierung.

Damals in den frühen 80-er Jahren, als man sich nach dem
Filmklassiker „Quadrophenia”, basierend auf dem gleich-
namigen Konzeptalbum der Rockrabauken „The Who”, der
zweiten Welle der Mod-Bewegung mit dem Hang zu teurer
Markenkleidung nebst Parka, exzessiven Tanzabenden mit da-
zugehöriger Getränkezunahme und der Liebe zu italienischen
Motorrollern hingab, war der „Hasi” mittendrin - aber voerst
auf einem Puch Maxi.

Starke Mod-Szene
damals in St. Pölten
„Habe mir dann aber schnell eine
Vespa zugelegt, um als richtiger Mod
Dietmar „Hasi” Haslingers Lambretta 150 in der Szene zu agieren”, erinnert sich
Special aus dem Jahre 1965 - aber, was Haslinger an die starke Mod-Be-
macht der Helm mit der britischen Flagge wegung in St. Pölten. „Die Lamb-
darauf? retta war für mich aber eigentlich
immer der geilere Roller, nur
hatte damals vor 36 (Hilfe!) Jah-
ren von uns niemand den Füh-
rerschein und 50-er Lambrettas
waren so gut wie nicht erhältlich
in Österreich”, denkt er an seine „mo-
dernistische” Zeit zurück.
„Meine 69-er Vespa bin ich zwei Jahre
gefahren, dann haben wir, der Kiks, der Bel-
la, der Zandi, die Annette und die Düsi und wie sie
alle geheißen haben, unsere Roller verkauft. Eigentlich scha-
de, die wären einiges wert heute”, erzählt der „Hasi” mit einiger Wehmut.
An diese, für ihn geile Ära knüpft er aber nun zumindest melancholisch mit
der Lambrettta 150 Special an. Gesehen hat er das Rollerjuwel, das noch nie
restauriert wurde, das auch noch die Originallackierung ziert und nur un-
glaubliche 2.790 km auf dem Tacho stehen hat, in „Stoffis Garage” in Ober-
österreich. „Die musste ich einfach haben”, so Haslinger, dessen Jagdinstinkt
erwachte, „mir geht es vor allem auch um
die Jagd nach solchen Exemplaren. Wenn
ich sie habe, dann verliere ich ein bisserl
das Interesse.”

Das Gefühl bei der Jagd nach
den Rollern macht es aus
So ging es ihm auch bei den vor ein paar
Jahren gekauften Rollern, wie der Vespa GS
200 oder der Lambretta 175. Beide wur-
den, allerdings in einer für ihn persönlich
schwierigen Phase, wieder verkauft. Zwi-
schenzeitlich erinnerte sich das St. Pöltner
Musikfaktotum aber auch noch einmal an
Felix im Hintergrund denkt sich: „Was hat die aufregende Roller-Zeit und legte sich
sich da mein Herrl wieder Zweirädriges gleich zwei 50-er Vespas zu, „aber die wa-
zugelegt?” Einen italienischen Edelroller mit ren so fürchterlich auffrisiert, so laut, dass Ein Auspuff, der ganz einfach auf das, was er
herrrlicher Rückensansicht! man sie nicht richtig fahren konnte.” zu tun hat, reduziert ist - Rauch ablassen.