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Kunst
KUL
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TUR
WERBUNG
G
WERBUN
„Musik hat unsere Familie immer glücklich ...
Musik war das Element, das in der St. Pöltner Familie
Wandl immer für Freude sorgte - kein Wunder also, dass
beide Kinder sich der Tonkunst verschreiben. Während
Michaela Wandl von Jazzklassikern geprägt ist, gilt Lukas
alias „Wandl” als das Wunderkind der österreichischen
Beatszene und war heuer für den Amadeus Austrian Music
Award nominiert.
Mittelpunkt des wandl- gend. So ist auf dem Cover seines Debüt-
schen Haushaltes dürfte albums „It’s All Good Tho”, Juli 2017, ein
dabei das Klavier gewesen Foto zu sehen, das ihn im Alter von zwei
sein, denn sowohl Micha- Jahren am Klavier spielend, zeigt.
ela als auch Lukas haben Wandl erinnert sich in einem Interview
starke Erinnerungen da- mit Wenzel Burmeier (24. Mai 2017) da-
ran: „Damals habe ich natürlich nicht so
ran. „Ich habe mit dem
Unter die Lupe genommen! aber das Üben war für erst mit 16. Aber der Flügel auf dem Co-
Klavier spielen begonnen,
geil Klavier gespielt, Unterricht hatte ich
ver stand schon immer bei uns daheim.
mich eher der Krampf”,
Ich habe früher sphärische Improvisa-
blickt Michaela an die
Michaela „Michi” Wandl lässt ihre wunderbare, emotionale Anfänge zurück und auch tionen darauf gespielt, bin ein bisschen
Klangfarben bedienende Stimme bei zwei Bands erklingen - für Lukas, hier ab nun mit ausgerastet. Ich prügle überhaupt regel-
bei „the colour petrol” und „Sugarbeats”. seinem Künstlernamen mäßig auf Klaviere ein, wie man auf mei-
„Wandl” genannt, war das nem Instagram verfolgen kann ...”
Tasteninstrument prä- Aber der musikalische Samen war ge-
GAST-Kommentar
Mag. Thomas Pulle
Unter die Lupe genommen! Dioe Ausstellung „GEBAUTE ZUKUNFT. Karl Schwanzer und St. Pölten.“ ist
Leiter des Stadtmuseums St. Pölten
noch bis 26. August 2018 von
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr zu sehen.
www.stadtmuseum-stpoelten.at
Der Mann, der die Zukunft baute Foto: zVg
1960er-Jahren erfasste. Das Baumateri- Auch der WIFI-Turm war in diesem Sinn
al Beton in seiner rohen Anmut unter- einzigartig. Karl Schwanzer schätzte be-
strich den modernistischen Anspruch. sonders die plastischen Qualitäten des
Die Ausstellung „Gebaute Zukunft – Karl „gegossenen Steins“. Den Turm erschuf
Schwanzer und St. Pölten“, die bis zum er gleichsam als Wohnskulptur, 1999
26. August im Stadtmuseum St. Pölten wurde dieser allerdings – nach langer
zu sehen ist, beschreibt ein Stück jün- Diskussion – abgebrochen.
gerer Stadtgeschichte, in deren Zentrum Das ebenfalls von Karl Schwanzer für St.
mit Karl Schwanzer einer der bedeu- Pölten entworfene Lehr- und Werkstät-
Architekt Karl Schwanzer mit dem Modell tendsten österreichischen Architekten tengebäude des WIFI ist heute denkmal-
des „WIFI-Turmes”. der Nachkriegsmoderne steht. Heuer geschützt. In der Ausstellung steht die-
würde Schwanzer, der 1975 verstarb, ser außerordentliche Bau Schwanzers im
Wie ein riesiger Monolith schrieb seinen 100. Geburtstag feiern. Mittelpunkt – ein historischer Film aus
sich der sogenannte „WIFI-Turm“ in Von Montreal bis Wien, von München bis dem ORF-Archiv, in dem der Architekt
das südliche Stadtbild St. Pöltens ein. Brasilia: Karl Schwanzers Werke gelten das Modell zu seinem Bau erklärt, ori-
Weithin sichtbar zeugte das einstige als Ikonen der Architektur. Es sind Cha- ginale Möbel aus dem WIFI, sowie viele
Internatsgebäude des Wirtschafts- rakter-Bauten, die sich stilistisch nicht Fotografien und Dokumente erläutern
förderungsinstituts (WIFI) von einem miteinander vergleichen lassen. Allen Hintergründe und Baugeschichte dieses
Fortschrittsglauben, der das wirtschaft- liegt eine, je nach Anforderung höchst Hauptwerks der österreichischen Nach-
lich prosperierende Österreich in den individuelle Formensprache zugrunde. kriegsmoderne.