Page 48 - ausgabe 201804
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Kunst

                 KUL
    48  Urlaub LESER AUF
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                       TUR
               WERBUNG
                    G
               WERBUN
        „Musik hat unsere Familie immer glücklich ...


                                                        Musik war das Element, das in der St. Pöltner Familie
                                                        Wandl immer für Freude sorgte - kein Wunder also, dass
                                                        beide Kinder sich der Tonkunst verschreiben. Während
                                                        Michaela Wandl von Jazzklassikern geprägt ist, gilt Lukas
                                                        alias „Wandl” als das Wunderkind der österreichischen
                                                        Beatszene und war heuer für den Amadeus Austrian Music
                                                        Award nominiert.


                                                        Mittelpunkt des wandl-  gend. So ist auf dem Cover seines Debüt-
                                                        schen  Haushaltes  dürfte   albums „It’s All Good Tho”, Juli 2017,  ein
                                                        dabei das Klavier gewesen   Foto zu sehen, das ihn im Alter von  zwei
                                                        sein, denn sowohl Micha-  Jahren am Klavier spielend, zeigt.
                                                        ela  als  auch  Lukas  haben   Wandl erinnert sich in einem Interview
                                                        starke  Erinnerungen  da-  mit Wenzel Burmeier (24. Mai 2017) da-
                                                                                ran: „Damals habe ich natürlich nicht so
                                                        ran. „Ich habe mit dem
          Unter die Lupe genommen!                      aber das Üben war für   erst mit 16. Aber der Flügel auf dem Co-
                                                        Klavier spielen begonnen,
                                                                                geil Klavier gespielt, Unterricht hatte ich
                                                                                ver stand schon immer bei uns daheim.
                                                        mich eher der Krampf”,
                                                                                Ich habe früher sphärische Improvisa-
                                                        blickt Michaela an die
        Michaela „Michi” Wandl lässt ihre wunderbare, emotionale   Anfänge zurück und auch   tionen darauf gespielt, bin ein bisschen
        Klangfarben bedienende Stimme bei zwei Bands erklingen -   für Lukas, hier ab nun mit   ausgerastet. Ich prügle überhaupt regel-
        bei „the colour petrol” und „Sugarbeats”.       seinem  Künstlernamen   mäßig auf Klaviere ein, wie man auf mei-
                                                        „Wandl” genannt, war das   nem Instagram verfolgen kann ...”
                                                        Tasteninstrument  prä-  Aber der musikalische Samen war ge-
     GAST-Kommentar


                                                                           Mag. Thomas Pulle
           Unter die Lupe genommen!      Dioe Ausstellung „GEBAUTE ZUKUNFT. Karl Schwanzer und St. Pölten.“ ist
                                                                    Leiter des Stadtmuseums St. Pölten
                                                                        noch bis 26. August 2018 von
                                                          Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr zu sehen.
                                                                      www.stadtmuseum-stpoelten.at

                           Der Mann, der die Zukunft baute                                                        Foto: zVg


                                            1960er-Jahren erfasste. Das Baumateri-  Auch der WIFI-Turm war in diesem Sinn
                                            al  Beton  in  seiner  rohen  Anmut unter-  einzigartig. Karl Schwanzer schätzte be-
                                            strich  den  modernistischen  Anspruch.   sonders  die  plastischen  Qualitäten  des
                                            Die Ausstellung „Gebaute Zukunft – Karl   „gegossenen Steins“. Den Turm erschuf
                                            Schwanzer und St. Pölten“, die bis zum   er  gleichsam  als  Wohnskulptur,  1999
                                            26. August im Stadtmuseum St. Pölten   wurde dieser  allerdings  – nach langer
                                            zu  sehen  ist,  beschreibt  ein  Stück  jün-  Diskussion – abgebrochen.
                                            gerer Stadtgeschichte, in deren Zentrum   Das ebenfalls von Karl Schwanzer für St.
                                            mit Karl Schwanzer  einer der bedeu-  Pölten entworfene Lehr- und Werkstät-
        Architekt Karl Schwanzer mit dem Modell   tendsten österreichischen  Architekten   tengebäude des WIFI ist heute denkmal-
        des „WIFI-Turmes”.                  der Nachkriegsmoderne steht.  Heuer   geschützt. In der Ausstellung steht die-
                                            würde  Schwanzer,  der  1975  verstarb,   ser außerordentliche Bau Schwanzers im
        Wie ein riesiger  Monolith  schrieb   seinen 100. Geburtstag feiern.    Mittelpunkt  –  ein  historischer  Film  aus
        sich  der sogenannte „WIFI-Turm“  in   Von Montreal bis Wien, von München bis   dem ORF-Archiv, in  dem der Architekt
        das  südliche  Stadtbild  St.  Pöltens ein.   Brasilia:  Karl  Schwanzers  Werke gelten   das Modell zu seinem Bau erklärt,  ori-
        Weithin  sichtbar  zeugte  das  einstige   als Ikonen der Architektur. Es sind Cha-  ginale Möbel aus dem WIFI, sowie viele
        Internatsgebäude   des   Wirtschafts-  rakter-Bauten,  die  sich  stilistisch  nicht   Fotografien  und  Dokumente  erläutern
        förderungsinstituts  (WIFI)  von  einem   miteinander  vergleichen  lassen.  Allen   Hintergründe und Baugeschichte dieses
        Fortschrittsglauben, der das wirtschaft-  liegt  eine,  je  nach  Anforderung  höchst   Hauptwerks der  österreichischen Nach-
        lich  prosperierende  Österreich  in  den   individuelle  Formensprache  zugrunde.   kriegsmoderne.
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