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46 Liebhaber FAHRZEUG
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Der Spruch von Rudis „Einzylinder” ist gewaltig!
Auf drei Kisten verteilt waren die Einzelteile der AJS 350, die der St. Pöltner Rudolf
Schiefer vor 30 Jahren mit nach Hause nahm. Nach erfolgreicher Restaurierung steht
jetzt schon seit einigen Jahren ein schmuckes Oldtimer-Motorrad in seiner Garage.
Mit Benzingeruch und dem „Zangeln” ist
der Wagramer Rudolf Schiefer quasi auf- Seine englische Ein-
gewachsen. „Mein Ziehvater hat Fahrrä- zylindermaschine
der und Mopeds restauriert”, erzählt der hätte Rudolf
Rudolf, „da habe ich schon früh die Liebe Schiefer schon
zu Oldtimern miterleben dürfen.” öfters verkaufen
So war der Berufsweg gleich richtungs- können, aber
mäßig vorherbestimmt., Schiefer wurde dafür ist sie
Kfz-Mechaniker, lernte in der Garage ihm schon zu
des damaligen Grand Hotel Pittner in St. sehr ans Herz
Pölten das „Schrauben und Ölen”. Da- gewachsen.
nach verzog es ihn zum Telegraphenamt.
„Dort war ich über 40 Jahre und bin da-
bei viel herumgekommen”, so der Old-
timerfreund, „aber der Gedanke des
Was braucht man mehr? Kilometerzähler, Restaurierens von alten Motorrädern
einen Tacho und Öldruckanzeige! ist mir nicht mehr aus dem Sinn ge-
kommen.”
Liebe zu alten Motorrädern
Der gelernte Mechaniker machte zualler-
erst aus einer in die Jahre gekommenen
Puch 250 SG ein wahres Schmuckstück
Es sollten etliche weitere folgen. Durch
seine spezielle Liebe zu BMW Motorrä-
dern motiviert, kam er auch zu einem 50- stand gesehen und
er Jahre Klassiker, einer BMW R 50 mit wir haben darüber geredet, dass ich halt
26 PS. Perfekt restauriert steht sie in Ru- alte Motorräder restauriere”, spricht der
dolfs Garage, neben einem aufwändigst Rudolf über seine erste Begegnung mit
hergerichtetem Steib-Beiwagen aus dem dem englischen Einzylinder. Aber da der
Jahre 1950. Sohn des Hauses die AJS herrichten woll-
Aber sein ältestes Motorrad ist die AJS te, war das weiter kein Thema. Es gelang
aus dem Jahre 1952. Und zu der gelang- ihm aber nicht. „Er hat sie zerlegt, und
te er nur durch einen Zufall. Wie gesagt, nicht mehr gewusst, wie er das Ding zu-
Für Alfred, seinen Zwillingsbruder, macht war der Rudolf als Beschäftigter beim sammenbauen soll”, so Schiefer, „in drei
Rudolf Schiefer bei Oldtimerrennen mit der Telegraphenamt im ganzen Land unter- Kisten waren alle Teile, von den einzel-
Triumph-Bonneville-Beiwagenmaschine wegs. „Dabei habe ich bei einer Witwe nen Schrauben angefangen bis zum star-
gerne mal den „Schmiermaxe”. die AJS in einem eher schlechten Zu- ren Rahmen.” Rudolf kaufte die AJS in
Fotos: SCHAUrein!
Die AJ 350 Modell 16 war einfach und praktisch ausgelegt, benötigte nur minimale Wartung Das AJS 16 wurde von Associated Motorcyc-
und war sehr wirtschaftlich - ideal für die damalige Benzinrationierung. les in Plumstead, London, hergestellt.