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GESELLSCHAFT Soziales 29
Welt sind gleich wertvoll!
Vorträge in Schulen
So waren gerade Mamadou Senghor und Babacar Touré in Niederösterreich, um bei gemeinsamen Vorträgen mit Xaver Lahmer und seinem Team in Schulen und in der Öffentlichkeit, auf die Prob- leme in deren Heimat aufmerksam zu machen.
Aber was sind die Schwierigkeiten in Senegal? Warum muss aus Europa Hilfe kommen?
Der 44-jährige Mamadou Senghor weiß ei- niges zu berichten: „Vielen fehlt es bei uns an Bildung, Unterkünften und Nahrung. Die Regierung hilft nicht allen, weil eini- ge einige davon alles für sich in Anspruch nehmen. Wir haben im Land Öl, Gas und andere Bodenschätze, aber der Profit da- raus kommt nicht bei den Menschen an. Viele Organisationen, internationale Kon- zerne aus anderen Ländern schöpfen das Geld unter Duldung der Regierung ab.” Ins gleiche Horn stößt auch Baba Tou- ré: „Many organisations grab them all.” Diesen Satz braucht man wohl kaum zu übersetzen. „Wir kommen nicht vom Fleck”, sagt Mamadou, „deshalb sind sol- che Projekte, wie das vom Xaver so wich- tig. Die Wertschöpfung bleibt im Land, viele haben Arbeit bekommen, gar nicht zu reden von den Häusern und Brunnen, die gebaut wurden und den Möglichkei- ten für viele Kinder, nun die Schule zu besuchen. Xaver und seine Freunde sind sehr wichtig für uns.”
Es gibt alles, aber ...
Zu kaufen gibt es alles in Senegal. „Nur leisten können es sich die wenigsten. Vor Kurzem hat in unserer Gegend ein internationaler Supermarkt aufgesperrt. Der verkauft die Nahrungsmittel billi- ger als unsere Bauern, weil diese nicht so billig produzieren können, wie die großen Konzerne.” Was dieses Eindrin- gen internationaler Großfirmen immer wieder für die einheimischen Klein- Produzent*innen bedeutet, sollte sich jede/r denken können.
Wie engagiert etwa auch die beiden Mit- arbeiter Mamadou und Babacar sind, beweist auch ihr Familienprofil. „Ma- madou hat einen Sohn, aber sieben an- dere Kinder, deren Eltern gestorben oder sich nicht um diese kümmern können, bei sich aufgenommen. Babacar hat fünf eigene und vier von seiner Schwester aufgenommen”, erzählt Lahmer, der bei
„Wir informieren uns persönlich vor Ort über die Situation”, so Dimbale-Präsident Xaver Lahmer.
Vorträgen immer wieder mit vielen Fragen zur Situation in vielen afrikanischen Ländern gefragt wird.
„Es brennt vielen unter den Nägeln, die Probleme in Afri- ka”, so der „Dimbale”-Aktivist, aber es wird noch zu wenig ge- gen das Auftreten internatio- naler Konzerne in Verbindung mit korrupten Regierungen unternommen.
Private Initiativen
So kämpfen Menschen wie Xaver Lahmer und seine Mit- streiter wie Willi Haiderer, der 2014 beim Frühlingsfest, das Lahmer auch heuer wieder am Familien-Bauernhof in Groß- rust veranstaltet hat, erstmals auf „Dimbale” aufmerksam wurde, weiter gegen Not und Armut in Afrika.
„Die Herzlichkeit, die von den afrikanischen Kindern, Bekannten und mittlerweile Freunden ausgeht, berührt mich immer wieder”, zeigt sich Haiderer gerührt, der auch Vorträge in seinem eigenen Garten hält und damit auch schon viele Menschen von der Richtigkeit, solche Projekte zu unterstützen und damit den Menschen vor Ort ein würdi- ges Leben zu ermöglichen und ihnen auch für die Zukunft Chancen in ihrer Heimat zu bieten, überzeugt hat.
Das wissen auch Mamadou und Babacar, ohne deren En- gagement vor Ort vieles nicht umsetzbar wäre, und beschen- ken Xaver und sein Team mit ihrer Warmherzigkeit, Fröh- lichkeit und Freundschaft.
Zu einer großen Hilfe für das DIMBALE-Team entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Baba Toure im Lepradorf Koutal, Nähe Fatick - im Bild mit seiner Frau und Kindern.
Seit Beginn der Hilfstätigkeit im Jahr 2010 bemüht sich DIMABLE um den Bau neuer, wetterfester Häuser für notleidende Familien in Senegal - rechts die ursprüng- liche Behausung, eine Lehmhütte, und dahinter das neue Haus mit zwei großen, einem kleinen Raum und Veranda.
WERBUNG
Seit 2013 unterstützt DIMBALE.com Schüler*innen bei der Finanzierung der Schuleinschreibung - wie hier in Tagdiam, Nähe Fatick.