Page 49 - SCHAUrein! 2/2020
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   ild unter der Dusche ...
KUNST Kultur 49 WERBUNG
bild, geht ins Badezimmer und braust ihr Werk unter der Dusche ab. „Plötzlich ist das Gemälde regelrecht zum Leben erwacht, durch das Verrinnen der Farbe sind auf dem Bild völlig neue Formen entstanden“, erinnert sie sich an diesen magischen Moment, in dem sie ihre ganz besondere Technik der Acrylmalerei „er- funden“ hat. Die neuen Formen werden noch akzentuiert, mit leuchtenden Far- ben verstärkt und mit dicken Gold- und Schwarzklecksen zum künstlerischen Ganzen komponiert – spät in der Nacht strahlt die „Liebe“ tatsächlich aus dem Erstlingswerk.
Aber von Anfang an: Romana Rauscher- Rath wird als älteste Tochter eines St. Pöltner Kinderarztes geboren, von früher Kindheit an zeigt sich ihre künstlerische Ader. Noch vor der Einschulung beginnt sie mit Geigenunterricht, wird von ihrer Mutter – einer mehrfachen Staatsmeiste- rin - im Eiskunstlauf trainiert und malt auf jedem weißen Blatt Papier naturge- treu Blumen, Tiere, Gebäude, Menschen. Die Eltern erkennen das Talent ihrer Ältesten und bringen sie zu einem spa- nischen Maler, der ihr Grundregeln der
Aquarelltechnik beibringt, eine Staffelei und eine Farbpalette schenkt.
Für Eisprinzessin
zu rundlich
„Tatsächlich war Malen meine große Lei- denschaft“, erinnert sich die Geigerin. „Der Geruch von Farbe und Terpentin, das Erschaffen einer Landschaft, eines Gebäudes – das war für mich eine ver- zauberte Welt.“ Warum daraus nichts geworden ist, wollen wir von „SCHAU- rein“ wissen? „Ich hatte damals den Wunsch, Malerei zu studieren – für eine Eislauf-Prinzessin habe ich zu viel Ge- wicht auf die Waage gebracht und das Geigenspiel war vor allem harte Diszi- plin.“ Doch die Eltern mahnten, dass Malerei für einen Brotberuf zu unsicher sei. Vor allem, da Romana 14jährig den „Jugend musiziert“-Wettbewerb gewon- nen hatte – Beleg für eine großes Gei- gentalent. Aber noch widmete sie sich beiden Kunstrichtungen: „Mein Ehrgeiz galt dem Geigenspiel, den Wettbewerben und Konzerten – etwa als Solistin beim traditionellen St. Pöltner Musikverein -, Freude und Spaß hatte ich an der Ma-
Romana Rauscher-Rath vereint beide Leiden- schaften, das Geige spielen und die Malerei.
lerei.“ Zum Entsetzen ihres Musikpro- fessors, dessen „Starschülerin“ sie war, entschied sich die Vorzugsschülerin im Gymnasium der Englischen Fräulein, nicht in Musik, sondern in „Bildnerische Erziehung“ zu maturieren ...
GAST-Kommentar
    Dietmar Haslinger
 „Ich bin seit 1995 mit der international operierenden Musik-Agentur WELTENKLANG selbständig, seither rund 4.000 Konzerte abgewickelt. Von 1993 – 2003 war ich durchführende und produzierende Agentur des St.Pöltner Höfefests, dessen Subventionierung nicht mal ein schlechter Witz ist!“ (hier am Bild mit Andre Heller)
   (Über)Leben als Kultur-Vermittler
Da unsere Branche - „die Kultur” - die sich die werten Verursacher des aktu- ellen Katastrophen-Zustands im Lande, die Politiker (NEIN, es war nicht eines der vielen Corona-Viren, eben „Covid 19” getauft, sondern die haarsträu- benden politischen Entscheidungen, der von Pharma-Lobbys, Investoren, Milliardären, Medien und P.R.-Büros vor sich hergetriebenen „Handpuppen”, die wir immer noch Politiker nennen, die diesen Ausnahmezustand und eine gigantische Welt-Wirtschaftskrise erst ermöglicht haben) immer so gerne auf ihre Fahnen heften, obwohl sie in den allermeisten Fällen, außer zum Gesichts- bad und gegen Einladung, mit Abwesen-
heit glänzen, stets wie ein schlecht ge- gossenes Stiefmütterchen dahin fristen musste, kommt die aktuelle Krise einem SUPER-GAU gleich!
Erntete man bereits in „Vor-Coro- na-Zeiten” bei der vorsichtigen Erklärung an einen „ottonormalverbrauchenden” Staatsbürger, wie man denn so über die Runden käme, mitleidiges Kopfschüt- teln, so sind die allermeisten „in der Kultur” Tätigen mit 260 km/h gegen ein Tunnelportal gefahren worden und lie- gen im Koma, so sie nicht in staatsnahen Institutionen wie der Oper, dem Burg- theater oder den Bundesmuseen fix an- gestellt sind. In meinem konkreten Fall bedeutet dies den Abbruch einer großen
März-Tournee mit einem Kollateralscha- den von 30.000.- nur für die beteiligten Protagonisten, die Absage von fünf wei- teren, sehr gut im Vorverkauf laufenden Tourneen bis Ende Sommer und die völlig ungewisse Situation, ob wir mit Herbst unseren internationalen Tour- nee-Betrieb überhaupt wieder aufneh- men können. Aus dem Härtefall-Fonds habe ich von Mitte März bis Ende Mai 1.500.- erhalten, das reicht aber nur um 15 Tage die laufenden Fixkosten für Mie- te, Leasing/Tour-Van, SVA, Steuer, Versi- cherungen etc abdecken zu können. Der Notgroschen ist in Kürze aufgebraucht, dann wird mich meine Frau Renate ein wenig über Wasser halten. Und dann?
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Foto: zVg





































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