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  58 Sport VOITH-PLATZ WERBUNG
... für Gänsehautfeeling sorgte
Martin Scherb, ÖFB Nachwuchsteamchef Leiter Projekt 12
SKN-Trainer 2007-2013
„Mit dem Voith-Platz verknüpfe ich schöne Erinnerungen, war als junger
Mann mit 10.000 Zuschauern dabei, um Mario Kempes spielen zu sehen, durfte
auch als SC-Torjäger mit Mario probetrai- nieren - das war schon etwas Besonderes.
Und dann habe ich natürlich als Trainer tolle Momente am Voith-Platz erlebt, wie das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die 1. Liga gegen den FAC, das wir 2:0 gewonnen haben. Wir haben damals den Weg mit jungen NÖ-Spielern genommen, der von den Zuschauern sehr gou- tiert wurde. Das Publikum hat sich mit unserem damaligen SKN-Team identifiziert - das unterscheidet die damalige Situa- tion von der heutigen.“
   Hannes Weber VSE-Spieler 1993-1996 und
SKN-Spieler von 2000-2003:
„Ich bin ja in unmittelbarer Nähe, vis-a-vis im Hochhaus aufgewachsen. Vom Küchen-
fenster habe ich als junger Bub runtergeschaut, und immer,
wenn sich etwas bewegt hat, bin
ich sofort rübergelaufen. Bin dort mit
dem Fußball-Virus infiziert worden. Habe als ganz jun-
ger Spieler am Voith-Platz mein erstes Bundesliga-Tor gegen die Wiener Austria, die mit Kapazundern wie Zack, Ogris und Prosenik aufgelaufen ist, geschossen. Das werde ich nie vergessen, die Stimmung, die schon 1.000 Zuschauer hier erzeugt haben, war sensationell. Der Voith-Platz war ein richtiges Heimstadion, mit dem direkten Kontakt zum Publikum, ohne Zaun. Schade, dass es so etwas in Österreich nicht mehr gibt.“
    n
Martin Prikop, VSE-Mittelfeldtechniker 1987-1995
SKN-Spieler 2000-2001
„Ein cooles Gefühl, durch den Tunnel, der keinen gscheiten Boden hatte, auf dem E-Strich mit den
Stoppeln zum Spielfeld zu gehen. Super, dass die Zuschauer so knapp dran waren - die eigentliche Sicherheits-
vorkehrung, der Graben, herrlich. Man hatte nie das Gefühl, dass es, gegen welches Team auch immer gespielt wurde, gefährlich werden konnte. Flutlichtspiele waren am Voith-Platz extrem lässig. Das 1. Spiele gegen Rapid vor mehreren tausend Leuten war von der Stim- mung her ein Wahnsinn. Bei der Abschiedsvorstellung, dem letzten Mal auf dem Platz - da war ich schon 15 Jahre weg - gab es ein Klassentreffen mit alten Kickerkol- legen und eine gemeinsame Runde über den Platz - das war schon ein tolles Gefühl.“
Hans Fehringer, Masseur-Legende
„Der Voith-Platz war mein zweites Wohnzimmer. 47 Jahre habe ich dort verbracht, 20 als Spieler, 27 Jahre als Masseur. Die Atmosphäre
Frenkie Schinkels, VSE-Kicker
war dort einzigartig, das Verhält- nis der Spieler zu den Fans einfach
1990-1992, 1993-1994 SKN-Trainer 2003-2004 und 2014-2017:
nahbar. Aber so ein Platz ist leider nicht mehr zeitgemäß. Meine besonderen
„Der Voith-Platz war eine Festung, wir hatten als Spieler das Gefühl,
Lieblinge waren der Rotter Poldi und der Alfred Tatar. Als wir Rapid mit dem Krankl als Trainer paniert haben, ist er nicht mehr vorne rausgegangen, sondern hat
sich hinten durchs Kabinenfenster verrollt. Viele weiße Haare habe ich am Voith-Platz bekommen, pro Spiel ein Packerl geraucht. Legendär war der Mario Kempes
- vor dem Match eine Marlboro und einen Kaffee mit Cognac, das war in Spanien, wo der Weltmeister vorher gespielt hat, so üblich - oder ein Achterl Rotwein. Das würde heute nicht mehr gehen. Schade, dass der Vo- ith-Platz nur mehr Geschichte ist.“
wenn wir gemeinsam mit dem Geg- ner durch den Tunnel gegangen sind,
Thomas Nentwich,
VSE- und SKN-Abwehrrecke
schon mit einem halben Tor in Führung zu sein. Es hat Spaß gemacht, zu Hause zu spielen. Besonders erinnern kann ich mich an mein 3:1 gegen Rapid, wo in Konsel den Ball ins Kreuzeck gejagt habe. Danach einen Runde am Platz zu drehen, da läuft mir heute noch die Gän- sehaut auf. Es war hier sehr familiär. Wenn bei Regen tausend Schirme aufgespannt wurden, das werde ich nie vergessen. Allerdings auch nicht, die negativen Mo- mente, wenn die Pensionisten, die im Wettbüro auf 2:0 getippt haben, mit einem 1:0 Sieg unzufrieden waren. Manchmal bin ich auch nach einer Niederlage durchs Fenster aus der Kabine geklettert.“
von 1994 - 2000 u. 2005 - 2009:
„Das ist ein legendärer Platz. Hier
zu spielen, war für jeden Spieler etwas Besonderes. Mit der G´-
stetten nach oben und die Grub´n
- das hatte ein eigenes Flair. Ich habe
mit 19 Jahren hier mein Debut gegen das Champions League Team von Casino Salzburg gegeben. Besonders gerne erinnere ich mich an ein Match gegen Wacker Innsbruck, wo wir schon 0:3 zurücklagen und ich in der 90. Minute das 3:3 geschossen habe - da fing der Platz zu brodeln an.“
Foto: oefb
























































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