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32 Gesundheit THERAPIE
WERBUNG
Diabetes im Griff!
Strukturiert und von kontinuierlicher Qualität, das nun von Dr. Elisabeth Mossgöller aus
NÖGKK und NÖ Ärztekammer in Niederöstereich flächendeckend St. Pölten: „Das Modell hilft
angebotene Betreuungsmodell „Therapie Aktiv“ sichert die optimale vielen durch die engmaschi-
ärztliche Behandlung und Betreuung aller Betroffenen mit der Diag- ge, regelmäßige Kontrolle
nose Diabetes Typ 2. mit fix vorgegebenen Termi-
nen. Wir können schneller
Genaue Untersuchung, reagieren, rascher die
umfassende Schulung Notbremse ziehen. Unsere
„Therapie Aktiv“ sichert die Aufgabe ist es ja, die Folge-
optimale ärztliche Behand- schäden zu verhindern.“
lung und Betreuung aller Be-
troffenen mit der Diagnose der NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter,
Fotos: NÖGKK, zVg nen sorgen dafür, dass neben werden. Das führt zu mehr Lebensqualität
„so können Folgeerkrankungen reduziert
Diabetes Typ 2. Die ÄrztIn-
regelmäßigen
und einer längeren Lebenserwartung“.
Augenkont-
Ähnlich sieht es Dr. Dieter Kleinbichler,
rollen, Fußuntersuchungen
der schon fünf Jahre Erfahrung mit dem
Blutzuckerlangzeitwerts
Diagnose Diabetes Typ 2, im Volksmund Zuckerkrankheit und Bestimmungen des Allgemeinmediziner in Markersdorf,
genannt, ist in Österreich weit verbreitet. 2013 ging das HbA1c auch ein jährliches Therapiemodell hat: „Es geht hier um eine
Bundesministerium für Österreich in einer Schätzung von ausführliches individuelles kontinuierliche und strukturierte Ver-
bis zu 645.000 erkrankten Menschen aus. Tendenz steigend. Gespräch mit dem Patienten sorgung entsprechend der Leitlinien in
geführt wird. Unnötige Dop- Zusammenarbeit mit den anderen Fach-
Die Krankheit ist heimtückisch, denn peluntersuchungen werden vermieden. richtungen. Die Besprechungen finden in
Typ 2 - Diabetes beginnt langsam, meist Gleichzeitig erhalten die zuckerkranken unserer Praxis außerhalb der Ordinati-
schon in jüngeren Jahren, und bleibt von Menschen eine detaillierte Diabetes- onszeiten statt, einfach damit Wartezeiten
vielen Erkrankten lange Zeit unbemerkt, schulung sowie umfangreiches Info-Ma- vermieden werden. Mit den Patientinnen
bis es plötzlich wegen der auftretenden terial. Die Teilnahme ist freiwillig und werden Ziele z.B. betreffend Körperge-
Insulinresistenz durch einen extrem kostenlos, die Erfolge des Programms wicht, der regelmäßigen Bewegung, dem
hohen oder extrem niedrigen Blutzu- hat heuer eine Studie bewiesen. Langzeitzucker oder dem Blutdruck ge-
ckerspiegel zu lebensbedrohenden Si- „Dieses Mitmachen wollen, wirkt sich meinsam erarbeitet und festgesetzt.”
tuationen mit Bewusstlosigkeit oder schon sehr signifikant auf den Erfolg der In den vergangenen Jahren wurde „The-
dergleichen kommt. Deshalb ist frühes Therapie aus. Oft ist schon viel mit kon- rapie Aktiv“ nur von einem Teil der NÖ
Erkennen dieser neuen Volkskrankheit, sequenter Bewegung und Ernährungs- ÄrztInnen angeboten. Mit der neuen
besonders wichtig, da man so die auf- umstellung getan“, weiß die St. Pöltner Vereinbarung zwischen NÖGKK und
tretenden, lebenserschwerenden und Ärztin Dr. Elisabeth Mossgöller. Ärztekammer NÖ ist das Modell nun
lebensgefährlichen Folgeschäden besser „Die Medizinische Universität Graz fand breit aufgestellt.
verhindern kann. heraus, dass im Programm betreute Di- „Basis der Betreuung der Patientinnen
Das Gesundheitsprogramm „Therapie abetikerInnen durchschnittlich 2,3 Tage ist die Diabetesschulung. Hier wird in
Aktiv – Diabetes im Griff“, das sich an weniger im Spital verbringen als Zu- der Gruppe zusammen mit dem Arzt
Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 ckerkranke, die nicht daran teilnehmen. bzw. der Diabetesberaterin grundlegen-
wendet, wird nun verbessert und in Nie- Nach vier Jahren Programmteilnahme des Wissen über die Erkrankung und die
derösterreich auf eine breite Basis gestellt. war auch ein Unterschied in der Morta- Therapie vermittelt. Eine Schulung um-
NÖGKK und NÖ Ärztekammer einig- lität festzustellen: Während in der Grup- fasst meist vier Einheiten zu je zwei Stun-
ten sich auf eine neue Zusammenarbeit, pe der ´Therapie Aktiv`-Patienten 3,2 den”, so Kleinbichler, der sich wünscht,
die Teilnahme am Programm wird bei Prozent der Patienten verstarben, waren dass „Therapie aktiv” auch auf andere
allen Ärztinnen und Ärzten, die in das es in der Kontrollgruppe, die nicht am chronische Erkrankungen ausgedehnt
Programm eingeschrieben sind, möglich Programm teilnahm, 4,9 Prozent“, er- wird, etwa auf Menschen mit hohem
sein. klärte NÖGKK-Direktorstellvertreterin Blutdruck oder Herz-
Dr. Martina Amler. schwäche.
Dr. Dieter Kleinbichler, Allge-
meinmediziner in Markersdorf: Patienten meistern All-
„Oft bekomme ich die Rück- tag um einiges besser
meldung, dass diese struk- „Die strukturelle Betreuung
turierte Betreuung mit den und das gesteigerte Wissen der
regelmäßigen Besprechungs- kranken Menschen, wie sie mit
terminen sehr hilft ´dabei zu den Folgen ihrer Diabeteserkran-
bleiben` und auch die Ziele zu kung umgehen müssen, haben Aufklärung zum Thema Diabestes wird auch über die 21
erreichen.” viele positive Auswirkungen“, so PromotionCard-Ständer im Großraum St. Pölten betrieben.