Page 49 - ausgabe 201704
P. 49
LESER AUF URLAUB 49
KUNST Kultur 49
WERBUNG
Nur durch das Schauen lernt man das Sehen!
Christina Steinwendtner
erhielt heuer unter anderem
den „Dante Alighieri-Preis” für
ihr Kunstschaffen.
starken und farbenfrohen
Straßenmalerei. „Die Ar-
beiten dieser Künstler be-
einflussen mich noch heute
unterbewusst in meinem
Schaffen”, erzählt die Künst-
lerin, „besonders in Erinne-
rung ist mir eine Künstlerin,
die Blumen in Öltechnik auf
Eisen gemalt hat”. Fotos: SCHASUrein!, privat
Später absolvierte Stein-
wendtner eine künstlerische Ausbildung bei Mag.
art. Helga Herger an der Kunsthochschule in Wien,
die sie aber alsbald, nach Erlernen der wichtigsten
Techniken, der Basics, wie sie gern sagt, verließ. In ihrem Atelier in Prinzersdorf arbeitet Steinwendtner auch an der Herstellung ihrer
„Ich lasse mir nicht gerne etwas vorschreiben, Kunstkalender.
wollte meinen eigenen Weg gehen, meine eigene
künstlerische Handschrift entwickeln.” Werke auch in Peking oder heuer in den Vereinigten Staaten
ausgestellt. „Eine Vision von mir, nach New York ein Bild zu
Acrylmalerei und Graphitzeichnungen verkaufen.” Das ist ihr also schon gelungen. Um auch für je-
Bevorzugte Zeichen- und Maltechniken sind für Steinwendtner den leistbare Kunst anzubieten, offeriert sie nun auch qualita-
die Acrylmalerei und das Zeichnen mit dem Graphitstift - die- tiv hochwertige Kunstdrucke ihrer gefragten Originale an. Den
sen verwendet sie vorwiegend für ihre Aktzeichnungen. Dabei Online-shop zu diesen Werken findet man auf ihrer Homepage
wendet sie unter Anlehnung an Dürer die Weißhöhung und www.christina-steinwendtner.at.
Reduzierung als künstlerisches Gestaltungsmittel an. Weißhö- Selbstverständlich ist sie auch bei den „Tagen des offenen Ate-
hungen sind hervorgehobene Lichter in einer Zeichnung auf liers” am 14. und 15. Oktober diesen Jahres mit ihrem persön-
farbigem Untergrund, in Steinwendtners Akten ist vornehm- lichen Kunstraum in der Haydngasse 1 in Prinzersdorf dabei.
lich schwarzes Papier der Hintergrund. Und außerdem sind ihre farbenfrohen Originale seit einiger
Bei ihren aktuellen Acrybildern setzt sich die Malerin mit Ab- Zeit im Leiner-Stammhaus in St. Pölten erhältlich. „Ich möch-
straktem, Zeitungsausschnitten und Texten, mit einer Verbin- te mit meinen Bildern einen Fußabdruck hinter-
dung von Schrift und Bild, auseinander. lassen, Menschen wachrütteln”, erzählt
„Die Texte sind ganz intuitiv, passen gerade zu meiner Lebens- Steinwendtner, die „wenn ich nicht
stimmung”, so Steinwendtner, die ihre Person aber hinter ihre malen kann, in eine riesige Leere fal-
Bilder stellt, „die Bilder sind die Stars.” Intensive Reiseeindrü- le.”
cke aufgrund ihrer vielen Auslandsaufenthalte werden bei der
Motivfindung miteinbezogen, „oft folge ich aber einer
starken, momentanen Inspiration”.
„Nur durch das Schauen lernt man das Sehen” ist ein
Spruch, der für sie große Bedeutung hat.
Lobpreisung der Weiblichkeit
Speziell mit ihren Frauen-Akten, welche die Weib-
lichkeit an sich preisen, auffordern zur 100-igen Ak-
zeptanz des eigenen Körpers, sollen Selbstbewusstsein
bei Frauen auslösen. Einige individuelle Aufträge von
Frauen, die sich von ihr nackt zeichnen lassen, zeigen,
dass das Konzept wirkt.
„Frauen, stellt euch auf eure Füße” ist ihre Devise.
Als richtigen Startpunkt ihrer Karriere bezeichnete die
Künstlerin ihre Ausstellungsmitwirkung beim „Art
Shopping” im Pariser Louvre, wo sie als einzige öster-
reichische Malerin dabei war. Dadurch wurden ihre