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52 Laufen SPORT
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... und läuft und läuft ...
bei, auf den letzten Kilometern lief er ge-
meinsam mit der weiblichen Siegerin Joe
Meek einher, motivierte sie noch zusätz-
lich zum Schluss. „Wir sind jetzt noch in
Kontakt zueinander”, so Stefan, der sich
übrigens für jeden Lauf, eine bestimmte
Vorstellung im Kopf zurechtzimmert.
„Da bin ich ganz bei mir, egal ob es 30
Grad plus oder unter Null hat, ob Tag
oder Nacht, ich will das bestmöglich
durchziehen. Allerdings will ich nicht
mit dem Kopf durch die Wand, ein Plan
Auf 2.800 Höhenmeter unter der äthiopischen Sonne, trainierte der St. Pöltner Läufer Stefan B ist immer dabei.”
Marouschek für sein Ziel, die Marathonzeit von 2:45min zu knacken. Seine Erfahrungen gibt er auch gerne
weiter, stellt, obwohl er keine Coach-
dass er sogar drei Stunden durchlaufen Laufshop in der Josefstraße in St. Pöl- Ausbildung absolviert hat, tolle Trai-
konnte. Da war es nicht weit her zur Vi- ten. „Der hat ein Gespür, schaut dich an, ningspläne zusammen und unterstützt Fotos: privat
sion, einmal einen Marathon zu absolvie- gibt dir einen Laufschuh und der passt”, einige LäuferInnen. So auch seine Voith-
ren. Eine alte Binsenweisheit marthonisi- ist Stefan von Paulis Tipps angetan. Und Arbeitskollegin Martina Trimmel, die
scher Gepflogenheiten besagt, dass man dann wäre auch noch sein ehemaliger gerade eben die Ultra-Trail-WM über
vorher einen 30 Kilometerlauf schaffen Mathematik-Professor an der HTL St. 50 Kilometer mit 2.800 Höhenmetern
sollte. Von Harland nach Traismauer und Pölten, Manfred Schwarzenpoller. unter 101 Damen auf Platz 50 beendete,
retour, das klappte nicht schlecht, „aber obwohl sie bei 11 km böse stürzte. Die
ich hatte in einem dreiviertel Jahr 25 Kilo Motiviert andere zum Laufen Laufzeit beim ersten Antreten bei einer
abgenommen”, und deswegen ging der Mittlerweile hat Stefan auch seine beiden derartigen Veranstaltung betrug 6 Stun-
nun fanatische Läufer seinen ersten Ma- Kinder, Julia (32) und Markus (29) vom den und 13 Minuten.
rathon in der Wachau „eher vorsichtig Laufsport überzeugt. Speziell sein Sohn Dass sich Stefan regelmäßig einer Leis-
an. Ingesamt war es für mich ein positi- läuft fast bei jedem seiner Rennen mit, so tungsdiagnose unterzieht, ist bei seiner
ves Erlebnis.” Marouschek benötigte aber auch beim „Wings for Life”-Run, heuer in akribischen und strukturierten Art und
4 Stunden und 15 Minuten. Bratislava, dem vorerst absoluten Höhe- Weise natürlich kein Wunder. „Bin ein
punkt in der späten Läuferkarriere des St. bisserl ein Kontrollfreak”, sagt er über
Der erste Marathon Pöltners. Gemeinsam mit seinem Sohn sich, obwohl es immer wieder sein kann,
Jetzt steht er aktuell, gelaufen in Linz, kam Stefan Marouschek auf unglaubliche dass er so aus einer Idee heraus, einfach
bei 2 Stunden 48 Minuten. Was war zwi- 54 Kilometer, ehe sie vom Fahrzeug ein- von Mariazell nach Hause läuft, „da hab
schen diesen beiden Zeiten geschehen? geholt wurde. Das bedeutete die Ränge 5 ich in St. Ägyd aus der Traisen getrun-
„Einmal habe ich Struktur in mein Trai- und 6. Diesmal hatte der Papa die Nase ken”, oder in Lassee an einem 75 Kilome-
ning gebracht, viel Infos durch Laufzei- vorn. „Weltweit war das unter 155.000 terlauf, in sechs Stunden, mitmacht.
tungen aufgenommen, aber vor allem LäuferInnen der 120. Platz, in meiner Sein nächstes Ziel ist es, die Marathon-
durch meine, wie ich sie nenne, `Brüder Altersklasse M50 war ich damit über- marke 2:45 zu knacken. Nicht nur aus
im Geiste´, eine Handvoll Leute, die sich haupt auf Rang zwei”, ist der Lauf-Fan diesem Grund nahm er mit Sohn Mar-
gegenseitig befruchten, gelernt”, erzählt ein bisserl stolz auf seine Leistung. Nette kus an einem Höhentrainigslager (2.800
Marouschek. Mitten drin, der Laufschuh- Anekdote da- m) in Äthiopien, veranstaltet vom Trai-
profi Herbert „Pauli” Bauer mit seinem ner des „Wings for Life”-Run-Siegers Le-
mawork Ketema, teil. Nicht aber, ohne
etliche Laufschuhe von „Paulis Lauf-
shop” und viele nützliche Sportsa-
chen für die im Lande selbst zu
Lauf-Freunden gewordenen Äthi-
opier, mitzunehmen. Ja, Stefans
Herz ist nicht nur vom Laufsport
beseelt. Auch natürlich von seiner
Familie, besonders von seiner Frau,
„denn sie lässt mich mein Lauf-Hobby
einfach so ausleben.”
Mit „Wings for Life”-Run-Siegerin Joe Meek aus England und seinem Sohn
Markus. Daneben mit seinem „Laufmentor” Herbert „Pauli” Bauer, der
ihm für seine äthiopischen „Lauf-Freunde” Schuhe zur Verfügung stellte.