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THEMA 68-er 7
WERBUNG
Willi, der erste „Beatle ...
Der „Nachkriegsmief” wehte über Österreich und auch über
die niederösterreichische Landeshauptstadt. „Zucht und Ord-
nung”, wie es Willi Lechner, der „erste Beatle von St. Pölten”,
noch jetzt nennt, herrschten. Aber Teile der Gesellschaft spür-
ten damals, in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts, dass sich
etwas ändern musste - die 68-er Generation trat auf den Plan,
versteinerte Strukturen aufzubrechen, revolutionäre
Luft in die verstaubten Stuben zu bringen -
auch in St. Pölten.
Während in den USA abertausende
Student*innen bei Protestaktionen ge-
gen den Vietnam-Krieg auf die Straße
marschierten, in Paris wahre „Straßen-
schlachten” rund um die Sorbonne, die
Pariser Universität und in der Rue de la
Richet, abgehalten wurden, ging es in Ös-
terreich gemäßigter zu. „Wir haben aber
auch gemerkt, es muss sich etwas ändern”,
erzählt der 1948 in St. Pölten geborene lehnt”,
Willi Lechner,, „es war ja wirklich kafka- so Lech-
esk, beim Amt musste man auf den Kni- ner, der da-
en reinrutschen, es herrschte eine große mals, in den 60-er Jahren, „Der Gammlerkönig unterwegs in Richtung Indien” - so
Willkür gegenüber den Bürger*innen. wegen seiner langen Haare betitelte die St. Pöltner Zeitung in den 60-er Jahren Willi
Frauen mussten etwa ihren Mann wegen und seines Kleidungsstiles, Lechners Reise per Autostopp nach Indien.
eines Reisepasses fragen. Es war verpönt, beschimpft und auch tätlich
dass sie Hosen tragen, Miniröcke schon angegriffen wurde. „Uns haben sie oft sich vor die Auslage vorm Textilgeschäft
gar nicht.” auf offener Straße Watsch´n angedroht”, Schenk zu setzen.” Natürlich mit langen
erinnert sich der „St. Pöltner Beatle” der Haaren, aufgeschnittenen Jeans, in der
Widerstand gegen den ersten Stunde, der damals Drucker im ein Zwickel hineinkam um so zur Glo-
rechtskonservativen Mief Pressehaus lernte. Zu dieser ersten wi- ckenhose zu mutieren. „Es hat ja keine
Aber der Geist der Erneuerung, des Wi- derspenstigen Jugendgruppe in St. Pöl- Schanigärten, so wie jetzt am Herrenplatz
derstandes gegen eine Elterngeneration, ten zählten etwa Karikaturistenlegende gegeben, wir sind am Gehsteig gesessen
die gedanklich noch in rechtskonserva- Manfred Deix, dessen spätere Frau Mari- und haben nur eine Gaudi gehabt”, denkt
tiven, der nationalsozialistischen Verklä- etta, deren Bruder Chico, seines Zeichens der Willi an die Zeit, „wo Bürger*innen
rung anheimfallenden Mustern verblie- ein Meister der Gitarre, Bernhard Paul, unterdrückt und unfrei waren.”
ben war, stieg auch in St. Pölten an die der spätere Zirkusmanager und Lechners Aber damals sorgte schon allein das
Oberfläche. „Wir haben uns gegen diesen spätere Frau Christine. für Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Nachkriegsmief, diese sogenannte Zucht Deren damalige Verfehlungen waren, „Plötzlich ist der ´grüne Heinrich`, so
und Ordnung, gegen diese konservativen beim „Fe” in der Wienerstraße „eine nannte man das Überfallkommando, ge-
Begriffe wie Anstand und Moral, aufge- Eistüte mit zwei Kugeln zu kaufen und kommen und hat ... weiter auf Seite 8
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