Page 59 - Ausgabe 202006
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THEMA Frauen 59
Mein Reise tipp! WERBUNG
tauchen in ein kleines Winterparadies ein.
Das Skigebiet Schwemmalm im ursprüng- Weibertratsch
lichen Ultental steht für Skigenuss ohne Covid. Krank. Quarantäne. Ich kann die drei Worte
Wartezeiten an den Liften und ohne Staus nicht mehr hören! Da ruft meine Tante Tilly an. „Liserl, kannst
auf den Pisten, dafür aber für eine hohe mir was einkaufen und vor die Tür stellen?“ Es folgen die gefürchte-
Schneesicherheit. Denn die moderne Ka- ten Worte: Covid-positiv! Krank! Quarantäne im einsamen Haus. Mit
binenbahn und die vier Sessellifte schrau- 89 Jahren! Zum Essenskorb kriegt die Tilly-Tant jeden Tag meinen An-
ben den Skispaß bis in 2.600 Meter Höhe. ruf. Gegen die Einsamkeit. Wie’s ihr geht. Ja – ob sie noch lebt.
„Mir gehts wunderbar“, flötet sie zwischen zwei Hu-
Auf den breiten, sonnigen Abfahrten läuft stern. Klingt so entspannt, lässig, wie ich es gerne wäre.
es für kleine und große Schneegenießer „Ich krieg Essen, hab es warm, durchs Fenster seh ich die Unsere Mitarbeiterin mit
ausgezeichnet, denn zu 90 Prozent sind Herbstblätter. Und an das Eingesperrtsein – weißt Kinderl, dem Spitznamen
die 25 Kilometer Pisten leicht oder mittel- der Mensch gewöhnt sich an alles. Weil wir tief in uns wis- Valvata Piscinalis
schwer. Urig und absolut familientauglich sen, es wird wieder besser.“ oder auf Deutsch die
Und sie erzählt, wie ihr Papa „im Krieg geblieben ist“,
ist auch die Einkehr an einer der Skihüt- danach folgten Armut und Hunger. Aber da waren Mit- „Gemeine Federkie-
menschnecke“ schreibt
ten, die auf ihren Sonnenterrassen tradi- menschen, die zu ihnen gestanden sind. „Wir haben auf- in ihrer Kolumne über
tionelle und typische Südtiroler Gerichte einander geschaut. Und das passiert jetzt wieder mit dem Themen mit den Augen
auftischen. depperten Virus: Die Leut schauen aufeinander, helfen einer Frau. Die überaus
www.schwemmalm.com und halten zsamm.“ Jetzt kriegt sie nasse Augen: „Und liebenswerte „Fr. Doktor“
auch beim Terror in Wien – die Leut ham aufeinander ist Mutter von drei Kin-
geschaut und geholfen. Türken, Österreicher, Muslime, dern, arbeitete viele Jahre
wenn’s eng wird, rücken alle zusammen.“ beruflich mit Medien und
ist seit Anbeginn ihres Ar-
Einen kleinen Dämpfer hat meine Bessere-Welt-Sicht kurz beitsleben als Journalistin
darauf von Grete, meiner Familienmensch-Freundin, be- unterwegs.
kommen: „Schrecklich,“ jammert sie „alles spielt sich im
Lockdown zu Hause ab – ich halts nimma aus!“ – „Aber
du hast ja gar keine Schulkinder mehr“ – „Schulkinder?
Nein, mein Göttergatte! Seit Saunarunde, Tennisabend und Frühschoppen
abgesagt sind, ist er nur mehr um mich. Räumt das ganze Haus um, er-
klärt mir jeden Handgriff und will Dauerzweisamkeit!“ Jaja, beim
Zusammenrücken kann’s auch schnell eng werden.
Mein Mode-Lebenstipp!
Laura, die heuer am SZE erfolgreich maturierte, zeigt
uns, dass es nicht notwendigerweise neuer Kla-
motten bedarf, um cool auszusehen. „Alles
ist second hand, warum sollt ich was
neu kaufen, wenn es genug Sachen
gibt?“, so Laura zu ihrem lässigen
Look mit Jeans, Holzfällerhemd
und Converse. Wenn es kälter
wird, kann man/frau das Hemd
zuknöpfen.
Für Laura ist Zeit nur eine Illusion, daher macht sie aus
jedem Tag das Beste und sieht ihn als Chance, ihren
Träumen und Zielen weiterhin nachzugehen. Wenn sie
sich was wünschen könnte, würde es Ruhe, Kreativität,
Kraft und natürlich viele ,,Marmeladenglasmomente‘‘ sein.
Der Welt wünscht sie ebenfalls Kraft, aber auch Klarheit,
Frieden und natürlich Gesundheit.
Eine größere Reise nach Neuseeland schwebt Laura schon seit
geraumer Zeit im Kopf herum. „Ich habe irrsinnig Fernweh. Wenn es
die Umstände zulassen, wandere ich hoffentlich bald in Neuseeland
einen Berg hinauf oder trainiere in Thailand“, so Laura, die heuer
größtenteils Erlebnisse, welche mit (Kampf)-Sport zu tun haben“,
vermisste. Nächstes Jahr wird sie, wie auch heuer, Österreich besichti-
gen, sich in den Bergen besinnen und viel Zeit mit ihren Trainingskol-
leg*innen verbringen, um ihre Leistungen im Sport zu steigern.