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 52 Sport SKN WERBUNG
Da kam ein Zufall zu Hilfe. „Zu dieser Zeit wurde vom NÖFV das BNZ, spä- ter AKA, gegründet. Durch meine Mit- wirkung im Vorstand des BNZ waren unsere Ambitionen, die Neugründung eines Vereines bekannt”, erzählt Hinter- meier. Ein Angebot von Johann Gartner, dem damaligen NÖFV-Präsidenten, mit dem BNZ eine Kooperation einzugehen, schlug man nicht aus.
„Als Partnerverein hatte der neue Club, die Möglichkeit, in der 2. Landesliga zu starten. Dieser Aspekt war schließlich für die eigentliche Geburtsstunde des SKN maßgeblich”, so Hintermeier, der im Juni 2000 im Schanigarten der damaligen Stadtsäle Gerhard Reichard und Willi Vojta überzeugte, innerhalb einer kurzen Zeit eine spielstarke Mannschaft zusam- menzusetzen.
Vereinsgründung im Juli 2000
„Die offizielle vereinsrechtliche Grün- dung erfolgte am 6. Juli 2000”, weiß Hin- termeier. Ab da waren allerdings neben dem Lokalpatriotismus auch großer Ide- alismus und Zivilcourage erforderlich. „Das Spielfeld des Voithplatzes glich ei- ner unbenützten Weidefläche mit 50 cm hohen Grasbewuchs”, erinnert sich der Oberst, „die baupolizeiliche Überprü- fung war niederschmetternd. Der Kos- tenvoranschlag für die Sanierungskosten waren 700.000 Schilling.” So begann man gleich einmal mit einem Minus. Aber Hintermeier und sein Team gab nicht auf, bekam von der Stadtgemeinde durch Bürgermeister Willi Gruber eine Subven- tion, die Firma Traisen-Bau mit Franz Kürzel übernahm als erster freiwilliger Sponsor die Sanierung und die VSE-Se- nioren unter Fritz Dibidanzl sorgten für die Erneuerung der Sitzbänke.
„Mit dem Namen Sportklub Niederös- terreich St. Pölten wollten wir Fans auch über die Stadt- grenze hinaus an- sprechen”, so Hin- termeier, der die nächsten Jahre so manche Türklin- ken potentieller
Sponsoren putzte.
Christian Walter wechselte sich mit Sepp Hintermeier an der Spitze des SKN ab.
... Gründungsvater erinnert sich
  Sepp Hintermeier konnte sich auch über große Unterstützung durch Landeshauptmann Erwin Pröll freuen, wenn er auf die Gründungsjahre des SKN zurückblickt.
Gleich zweimal Meister
Mit Trainer Karl Daxbacher wurde man im ersten Jahr 2. Landesligameister, ein Jahr später stieg das Team schon in die Regionalliga auf. Die Firma Leiner, da- nach Staff 24 und später die NÖ Versi- cherung wurden als Hauptsponsoren gewonnen. „Auch Landeshauptmann Erwin Pröll hat uns sehr unterstützt. Unser erfolgreicher Weg mit Akademie- spielern wurde von Trainern wie Frenkie Schinkels und Martin Scherb, der uns in die 2. Bundesliga brachte, weitergeführt”, erzählt Hintermeier, der von 2000-2010, außer dreier Jahre, als er seine Obmann- tätigkeit an Christian Walter übergab, Obmann war. Unter Hintermeier wurden Spieler wie Hannes Weber, eine St. Pölt- ner Legende und auch Kicker wie „Ma- gic” Aigner geholt, die Partnerschaft mit der AKA ausgebaut.
Hintermeier musste sich auch mit einer Anschuldigung, dass der Verein Steuern hinterzogen hätte, auseinandersetzen. „Die Vorwürfe konnten aber gänzlich entkräftet werden”, freut sich Hintermei- er, sagen zu dürfen. Ja, ein Vereinsob- mann hat es nicht leicht. Aber Mitarbeiter wie Mag. Macho, der für den Geschäfts- betrieb sorgte, oder
geplant und Hintermeier zog sich aus der Vereinstätigkeit zurück. Seit damals hat er sich kein einziges Spiel des SKN mehr angesehen. Warum, will er nicht preisgeben, er, der den SKN erst möglich gemacht hat.
„Wenn ich mich an die Entwicklungsjah- re des SKN erinnere, waren da perma- nente Sorgen, die erforderlichen Mittel zur Abdeckung des Budgets aufzubrin- gen”, sagt er nachdenklich, aber auch mit einem Lächeln im Gesicht. Überhaupt, wenn er an die Angebote zurückdenkt, die ihm 2000 etwa vom SV Würmla oder den Untersiebenbrunnern gemacht wur- den. „Beim ersten Angebot hätten wir zwei Millionen Schilling für die Regio- nalliga-Lizenz zahlen sollen, beim zwei- ten gar 10 Millionen.”
Zurzeit kämpft der SKN in seinem 20. Jubiläumsjahr gegen den Abstieg aus der Bundesliga und mit einer Wirtschafts- überprüfung, die zwei Sponsoren ange- strengt haben. Probleme, mit denen sich Sepp Hintermeier nicht mehr auseinan- dersetzen muss.
Früher hieß es vielerorts, „der Landes- hauptmann wird es schon richten”, das wird es freilich nicht mehr spielen.
 Sportmanager Chris- toph Brunnauer und Marketing-Leiter Jörg Egger unter- stützten Hintermeier über die Jahre, eben- so wie das Land NÖ und die Stadtgemein- de unter Bürgermeis- ter Stadler.
Der Aufstieg 2010 in die zweithöchste Spielklasse erweckte neue Begierden, spe- ziell beim Land, ein neues Stadion wurde
Raphael Landthaler, Heinz Harrauer, Gerhard Reichard, Wilhelm Vojta, Sepp Hintermeier und Christian Walter - die Gründungsvä- ter des SKN St. Pölten.
 














































































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