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12  Thema KATASTROPHE
               WERBUNG

        ... zu Boden geschleudert”





                                            felten Ruf: „Wo is der Bua?” Die Erleich-  Hauptsachbearbeiter des szenekundigen
                                            terung war bei seiner Mutter und seinem   Dienstes, bei dem es oft um Sport- und
                                            Vater groß, als sie ihn im Krankenhaus   Großveranstaltungen geht, ist.
                                            fanden. Doch noch galt es Etliches zu   Vlachinsky lernte aber auch noch ande-
                                            überwinden. „Am 7. Tag nach dem Un-  res, etwa, die Solidarität in der Feuer-
                                            fall wollte man mir die linke Hand am-  wehrgemeinschaft, „das schweißt einen
                                            putieren, aber mein Vater hat nicht un-  noch mehr zusammen” und die Hilfsbe-
                                            terschrieben. Ich habe dann extrem viel   reitschaft der Bevölkerung und der Fir-
                                            Penicillin erhalten, hab meine Hand er-  men.  „Vom Elektro  Bachinger  habe ich
                                            halten können”, ist Vlachinsky noch jetzt   mir einen Plattenspieler aussuchen dür-
                                            erleichtert, wenn er an seine schlimmsten   fen”, denkt er zurück.
                                            Tage zurückdenkt. Denn auch die Sorge,
                                            „kann ich jemals wieder sehen”, lag wie   Brennende Fragen
                                            ein Damoklesschwert über dem jungen   Anton Vlachinsky wurde wieder gesund,
                                            Feuerwehrmann, der auch „wahnsinni-  wie viele seiner Feuerwehrkameraden,
                                            ge Schmerzen an der Hand, hab dagegen   aber trotzdem hat sich das Ereignis ins
                                            Morphium bekommen,”, hatte.         sein Gedächtnis gebrannt. Denn da-
                                                                                nach wurde viel diskutiert, auch in der
                                             Der Elfer vom Krankl               TV-Sendung „In eigener Sache” - über
                                            Wie sehr scheinbar banale Dinge aber   Themen wie: Wer zahlt bei Einsätzen
                                            auch zur Genesung oder zum Mut ma-  verunglückten Feuerwehrmännern ihren
        Der damalige Primarius Dr. Jünger am   chen im Kampf gegen die Verletzungen   Verdienstentgang? Wer hilft ihnen, wenn
        Krankenhaus St. Pölten untersuchte den an   mithelfen kann, lässt die Anekdote, die   sie ihren Beruf gar nicht mehr ausüben
        den Augen schwerverletzten, 15-jährigen FF-  uns  Anton  Vlachinsky  bezüglich  der   können und so weiter? Diese Fragen sind
        Mann Anton Vlachinsky.              damaligen   Fußball-Weltmeisterschaft  mittlerweile  versicherungstechnisch  ge-
                                            erzählt, schließen. „Ich habe einen Fern-  klärt, obwohl es auch heute manchmal
        ... Geschichte des Krankenhauses, es gab   seher hingestellt bekommen und es lief   noch zu Härtefällen kommt.
        aber eine unglaubliche Hilfsbereitschaft   die  WM  in  Cordoba.  Mit  dem  linken   Dieser Tage wurde eine Tafel zum Ge-
        der Bevölkerung, viele sind Blut spen-  Auge  konnte  ich  damals  ein  bisserl  se-  denken an die vor 40 Jahren tödlich ver-
        den gekommen”, erinnert sich Anton   hen, aber immer nur ganz kurz, so 3-5   unglückten Feuerwehrkameraden bei der
        Vlachinsky,  für  den  sein  persönliches   Sekunden lang. Als der Krankl zum Elfer   FF-Wagram angebracht - als mahnendes
        Martyrium aber noch lange nicht vorbei   gegen Schweden antrat, habe ich gewar-  Zeichen und Erinnerung, dass die Teams
        war. Zuerst wurde er von seinen Eltern   tet auf das ´Krankl läuft an` vom Kom-  der Feuerwehren in Niederösterreich
        gar nicht gefunden, „ich war ja der Einzi-  mentator und dann kurz geschaut und   tagtäglich zum Wohle der Gesellschaft
        ge, der in die Augenabteilung kam.” Viele   gesehen, wie er trifft. Das war für mich   unterwegs sind und dabei auch ihr Leben
        Krankenhaus-MitarbeiterInnen hörten   schon etwas Besonderes”, so Vlachinsky,   riskieren.
        in diesen Stunden, als seine Eltern nicht   der vielleicht auch aus diesem Grun-  Anton Vlachinsky hat sein Feuerwehr-
        wussten, wo er überhaupt war, ob er   de gerne Fußballmatches besucht und   mann-Sein, trotz seiner Verletzungen,
        überhaupt überlebt hatte, deren verzwei-  beim Landespolizeikommando NÖ der   nie in Frage gestellt.






















                                                                                                                   Fotos: SCHAUrein, zVg

        Bei der Installierung und dem Gedenken an die Gasbrandkatastrophe vor 40 Jahren waren
        auch die Spitzen der NÖ Feuerwehr, der Stadtfeuerwehr und der FF Wagram, nebst Bürger-
        meister, dabei.
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