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28  Gesellschaft SOZIALES
               WERBUNG


        Betriebsseelsorge: Im Mittelpunkt, der Mensch?!






        Zwischen 1969 und 1974 gab es in St. Pölten aus der
        Arbeiterbewegung heraus schon mal eine Betriebs-
        seelsorge. 1990 wurde die Idee, sich um Probleme
        und Befindlichkeiten der Arbeiter*innen in den Be-
        trieben anzunehmen, von Mag. Sepp Gruber wieder
        aufgenommen und seitdem versucht die Betriebs-
        seelsorge Traisental, durch direkten Kontakt mit den
        Menschen in den Firmen, deren Situation bei Krisen
        zu verbessern.

        Oberste Maxime für das Team der Be-  zugehen und mit den
        triebsseelsorge Traisental ist dabei, sich   Mitarbeiter*-innen
        um die  Menschen  am  Arbeitsplatz zu   reden zu dürfen. Da-
        kümmern, sie bei Schwierigkeiten zu   bei gibt es auch im
        begleiten, ein offenes Ohr für ihre Anlie-  Vorfeld Sicherheits-
        gen zu haben. Oder auch, wie es Martina   schulungen,  um sich
        Bzoch, die seit 10 Jahren in die Betriebe   gefahrlos in den ver-
        geht, auch gerne ausdrückt: „Für mich   schiedenen Firmen
        bedeutet Betriebsseelsorge, sich auf die   aufzuhalten.  Christine Plank, Sepp Gruber, Kathrin Riedel und Martina Bzoch sind
        Seite der Schwächeren zu stellen.”  „Wir sehen uns als   das Team der Betriebsseelsorge Traisental.
                                            Zwischenstück zwi-
         Den Blick auf die Nöte richten     schen   Betriebsrat
        Zu oft wird der Mensch noch immer als   und Firmenleitung”, erzählt Kathrin Rie-  fragt, wo denn nun die Perle des Chefs
        Kostenfaktor für die Firmen gesehen,   del, die Jüngste im Team. Sie ist gerade   sei. Das hat dann natürlich keiner mehr
        persönliche Krisen oder einfach Alltags-  in Ausbildung und hat sich auch einiges   gewusst”, erzählt Martina. Die Arbeiter
        probleme der einzelnen Arbeiter*innen   von ihren Kolleg*innen angeeignet.   haben mit einem simplen Spiel erkannt,
        oder Angestellten haben wenig bis gar                                   dass es nur gemeinsam gut gehen kann.
        keinen Platz im wirtschaftlichen System.   Gemeinsam ist man stark      Meistens stehen allerdings kurze Gesprä-
        Dies  versucht  das  Team  rund  um  „Ur-  „Von der Martina kann man etwa   che im Vordergrund der Arbeit. „Das
        gestein” Sepp Gruber - Christine Plank,   den unkomplizierten, direkten Um-  Wichtigste, was ich mitbringen kann,
        Martina Bzoch und Kathrin Riedel, en-  gang mit den Menschen lernen     ist meine Zeit und mein Ich”, sieht es
        gagiert zu ändern, den Blick auch auf die   und sie hat gute Ideen”, so Riedel.   Martina, „denn ich brauche keine Angst
        Nöte der einzelnen Beschäftigten zu rich-  Ein gutes Beispiel für einen gelungen   um meinen Arbeitsplatz zu haben, viele
        ten und diese auch ernst zu nehmen.   Input  in  einem  krisengeprägten  Fir-  Arbeitnehmer*innen aber schon.”
        „Jeder Arbeiter ist mehr wert als al-  mengefüge ist da folgende Geschichte.   Ob sie gerne in den Betrieben gesehen
        les Gold der Erde”, hatte schon Jo-  Martina Bzoch war in einer Firma, in der   werden?  „Es ist  schön, willkommen  zu
        sef  Cardijn, der  Gründer der Christ-  sie regelmäßig auch liturgische Feiern   sein, wenn wir unserer Firmenbesuche
        lichen  Arbeiterjugend  gesagt  und  abhielt, mit Mob-
        dieser Satz steht auch auf dem Folder   bing unter der 42
        der  Betriebsseelsorge  -  ist  Leitspruch.   Männer  starken
        Bei ihrer Arbeit geht das Team direkt in   Belegschaft kon-
        die Firmen, sucht aktiv den Kontakt mit   frontiert. Bei ei-
        den Arbeiter*innen. Dafür ist natürlich   ner gemeinsamen
        enge  Kooperation  mit  dem  Betriebsrä-  Feier bastelte sie
        ten notwendig, und auch die Erlaubnis   mit den Männern
        der Firmenleitung, in die Firmen rein-  eine Kette, wo
                                            jeder eine Perle
                                            auf den zusam-
         Betriebsseelsorge Traisental       menhaltenden
                                            Faden   stecken
         Haus OASE                          musste - eine,
         Schneckgasse 22                    für die Männer                                                         Foto: zVg/SCHAUrein!
         3100 St. Pölten                    leicht  abwegig
         T.: 02742 324 3410                 er s c h ein en de
         F.: 02742 324 3419                 Aufgabe. „Als sie
         Bürozeit: Montag 9-12 Uhr          fertig war, habe   Sepp Gruber, Kathrin Riedel und Martina Bzoch kümmern sich gerne
         http://betriebsseelsorge.dsp.at    ich  die  Kette  ge-  um die Anliegen und Nöte von Arbeiter*innen in den Betrieben im
                                            dreht und ge-    Traisental-
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