Page 45 - ausgabe 201703
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KUNST Kultur  45
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 Die Filmemacherin, die in die reale Welt hineinblickt ...





 Dieser Tage feierte ihr Film „Die Zukunft ist besser als   Filmregisseurin, „und auch die Frau Direktorin
 ihr Ruf” Premiere in den österreichischen Kinos, davor   Mag. Sigrid Zöchling war gleich einverstanden,
 initiierte die in Herzogenburg aufgewachsene Filme-  dass wir das gemeinsam machen.”
 macherin Teresa Distelberger im Schulzentrum Eyb-  Distelberger trug dieses Grundkonzept schon lan-
 nerstraße den „Zukunftstag” mit aktiven SchülerInnen   ge in ihrem Denken mit sich, hier in St. Pölten, am
 und Lehrer-Innen, wo sich zeigte, dass Engagement und   Schulzentrum  Eybnerstraße,  wurde  es  verwirk-
 verantwortungsvolles Handeln doch noch einen Stellen-  licht. SchülerInnen durchforschten ihr Umfeld
 wert in unserer Gesellschaft besitzen.  nach Personen, die sich für positive gesellschaftli-
        che Entwicklungen einsetzen, porträtierten diese,
        entweder mit Filmen oder Plakaten.
 „Ich war einfach begeis-  RegisseurInnen entstandener Film „Die
 tert, total baff, was da   Zukunft ist besser als ihr Ruf”, in dem   Zukunftstag am SZE St. Pölten
 die Schülerinnen und   es darum geht, sogenannte „Helden des   Teresa  Distelberger  und die beteiligten Klassen
 Schüler  an Plakaten   Alltags”, Menschen, die sich engagieren,   mit ihren LehrerInnen Ingo Tarmann, Gudrun
 und Filmen gestaltet   die eine bessere Zukunft selbst mitgestal-  Aschauer, Christa Schwarzenpoller und Andreas
 haben. Es macht mir   ten wollen, zu zeigen, um Mut für andere   Reichebner konnten dann einige dieser „Heldin-
 zu machen, war abgedreht. Teresa nützte
        nen und Helden des Alltags“ beim „Zukunftstag“
 jetzt noch Freude, dar-
 Unter die Lupe genommen!  Distelberger über den   St. Pölten, um ihre ehemalige Schule zu   Open-Space-Konferenz erzählten und diskutier-  Der Zukunftstag am Schulzentrum Eybnerstraße war ein großer Erfolg. Im Open
 ein Zeitfenster bei Behördengängen in
 an zu denken”, so Teresa
        am 6. April 2017 im SZE begrüßen. Im Zuge einer
 besuchen.
 Zukunftstag im SZE
        ten die porträtierten Personen, wie sie den Lauf
 St. Pölten. Dabei war
        der Dinge selbst mitgestalten und die Zukunft da-
 „Dort habe ich meine frühere Klassen-
 es eigentlich ein Zufall,
 vorständin Susanne Freitag getroffen und
        durch besser machen als ihr Ruf.
 „Ich arbeite mit Film, weil ich gerne sichtbar mache, was schon
                                                   Space Format diskutierten und präsentierten SchülerInnen ihre Arbeiten über Men-
 da ist und oft unbemerkt bleibt”, umschreibt die Filmemacherin
 kam.
        her Beteiligung und verschiedensten Perspekti-
 Idee eines Zukunfttages mit Open Space-
                                                   Zöchling mit der ehemaligen SZE-Schülerin, Initiatorin Teresa Distelberger (sitzend).
 Teresa Distelberger ihre künstlerische Intention.   dass dieser Tag zustande   die war sehr angetan vom Film und der   „Es war eine sehr lebendige Diskussion, mit ho-  schen, die sich für die Gesellschaft einsetzen. Da freute sich Direktorin Mag. Sigrid
 Gut, ihr mit anderen   Moderation in der  Schule”,  erzählt die   ven, vom Entwicklungshelfer bis hin zu selbst erst
        Geflüchteten”, erinnert sich Distelberger gerne an
 GAST-Kommentar  den Schluss des Zukunftstages, wo in einer breiten Diskussion,                 Maschinenring-Service NÖ-Wien eGen
        moderiert von ihr selbst, die einzelnen Gruppen zusammenge-
        führt wurden, „und auch die Befragung, wo die SchülerInnen
 Edith Haiderer  aufgelistet wurden, die ehrenamtlich etwas machen, hat mich
        beeindruckt.”
 Unter die Lupe genommen!     www.edith-haiderer.at  Foto: Elias Kaltenberger  Ihr kollektiver Dokumentarfilm „Die Zukunft ist besser als ihr   Telefon:
 Akademisch angewandte Fotografin
        Ruf”, den sie mit Niko Mayr, Gabi Schweiger und Nicole Scherg
        drehte, hinterließ also hier in St. Pölten schon seine ersten Spu-
                                                                  059060-362
        ren.
        „Unzählige Dokumentarfilme haben in den letzten Jahrzehnten
        aus dem Kino, ein Stück weiter aufgeklärt, doch irgendwie auch
 19 Künstlerinnen, 19 ausdrucksstarke Werke  gezeigt, was alles schief läuft in der Welt. Oft gehen wir danach
        deprimiert und ohne eigene Handlungsperspektive. Ich will
        Filme machen, die Mut machen. Es gibt viele Menschen, die
 Vor einem Jahr starteten wir mit der Zu-  bei ironisch, heiter, kritisch oder philoso-  dem jede Künstlerin Stellung zum Thema   jetzt schon leben, was auch noch möglich ist. Ihre stille Über-  Rundumbetreuung
 sage  von  Museumsleiter  Mag.  Thomas   phisch umgesetzt. Vielfältig war auch die   im Kontext zu ihren Arbeiten bezieht.   zeugung inspiriert mich”, so Distelberger über ihre cineastische
 Pulle,  die  Schauräume  des  Stadtmuse-  Wahl der künstlerischen Mittel: Malerei,   Künstlerinnen:   Intention. Aber wie ist die ehemalige HLW-Schülerin eigentlich
 ums St. Pölten zur Verfügung zu stellen,   Fotografie,  Film,  Grafik,  Installation  und   Margareta  Weichhart-Antony,  Evi  Be-  zum Filmemachen gekommen?  ein Baumleben lang
 die  Vorbereitungen  für  diese  umfang-  Plastik.  nesch, Silvia Fembek, Christa Maria Dietl,
 reiche Ausstellung.  Das Ergebnis ist eine umfassende, extrem   Sonja Dürnberger, Roswitha Fröschl, Edith   Erste cineastische Anfänge  Was zählt ist Sicherheit
 Es gab viele Ideen und konstruktive Dis-  spannende  Kunstschau  mit  brandaktu-  Haiderer, Evi Leuchtgelb, Ingrid Loibl, Rita   Es war die Zeit, in der kreative FilmstudentInnen aus Montreal
 kussionen, bis sich ein Kernteam heraus-  ellen Arbeiten.  Newman, Jasmin Öztürk, Linda Partaj, Eva   nicht mehr darauf warten wollten, ob von irgendwo Geld für   – Baumkontrolle & -sicherung
 kristallisierte:  Ingrid  Loibl  fungierte  als   Mannsbild  im  Focus,  Begegnung  in  Au-  Pisa, Ingrid Reichel, Eva Riebler, Susanne   ihre Produktionen und Filmpläne fließen würde. Unter dem   – Baumpflege & -schnitt
 Kuratorin, Maragareta Weichhart-Antony   genhöhe,  gut  geführter  Mann,  pictures   Schober, Ulli Ströbitzer, Elisabeth Temnit-  Motto „Do well with nothing, do better with little, but do it right   – (Spezial-) Baumfällung
 übernahm gestalterische Tätigkeiten und   of  an  exhibition(ist),  Mister  Loverboy,   schka, Judith Wagner  NOW!” gründeten sie 1999 ein internationales Filmnetzwerk,
 ich die Organisation und Pressearbeit.   Schaulust, was „mann“ lieber nicht ma-  wo sie sich gegenseitig Unterstützung zusicherten.  – Wurzelstockrodung
 Alle mitwirkenden Künstlerinnen setzten   chen sollte, Nammu und die Erschaffung   „Frauen, die auf Männer schauen“  Und ganz im Zeichen dieser Idee entwickelte die in Herzogen-  Maschinenring St. Pölten, stpoelten@maschinenring.at
 sich  intensiv  mit  dem  Thema  auseinan-  des  Adams  …  und  vieles  mehr.  Absolut   Stadtmuseum St. Pölten  burg aufgewachsene Filmemacherin Teresa Distelberger ihre
 der.  Gedanken  des  Feminismus  sowie   sehenswert!  26. April bis 28. Mai 2017  filmischen Visionen. „Damals konnte man das erste Mal, nur   www.maschinenring.at
 die  eigenen  Position  im  Rollenspiel  von    Gleichzeitig  zur  Ausstellungseröffnung,   Samstag, 20. Mai, 15 Uhr: Lesungen zum   mit einer Kamera und einem Laptop ausgerüstet, Filme ma-
 Frau und Mann flossen mit ein. Die un-  die sensationelle 370 Gäste ins Stadtmu-  Thema mit anschließender Führung durch   chen. Nur zeigen konnte man sie nicht, es gab ja etwa Youtube
 terschiedlichen  Sichtweisen  wurden  da-  seum lockte, erschien auch ein Katalog, in   die Ausstellung  noch nicht.” So trafen sich die jungen ...   weiter auf Seite 46



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