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GESELLSCHAFT Soziales 33
WERBUNG
„die möwe”: Kinder und Jugendliche ernst nehmen!
tinuum zwischen einer Beun-
ruhigung und im schlimmsten
Fall am Ende mit einem ganz
konkreten Tatvorwurf, gesehen
werden.
Dabei gibt es keinen fixen
Zeitrahmen der Betreuung,
wie bei vielen anderen sozia-
len Einrichtungen. „Wenn wer
in einer Betreuung drinnen ist,
Unterstützung braucht, Fragen
hat, Hilfe benötigt, Therapie be-
kommt, dann gibt es keine zeitli-
che Limitierung.”
Zu 25 Prozent wird das Kinder-
schutzzentrum durch Verträge
mit Land und Bund gefördert,
der Rest wird erwirtschaftet
oder durch Spenden ermöglicht.
Die Kosten für die angebo- Oberstes Ziele bei der Kinderschutzarbeit sind einerseits Kinder und Jugendliche ernst zu nehmen, ihnen
tene Psychotherapie aufmerksam zuzuhören und ihnen andererseits in der Präventionsarbeit zu vermitteln, sich selbst und ihren
übernimmt die Körper besser kennenzulernen und über ihre körperlichen und psychischen Grenzen Bescheid zu wissen.
Krankenkasse,
die Prozessbe-
gleitungen werden vom aber das kommt daher, weil das betreu- das ist auch für uns sehr wichtig, denn
Bundesminsiterium für ende Personal im Fachbereich Soziales die PsychologInnen nehmen viel Erfah-
Justiz bezahlt. mehrheitlich weiblich ist”, so Kautsch. rung mit ins Feld”, weiß Kautsch, die sich
Der Schwerpunkt der betreu- Als KlientInnen werden alle Personen natürlich über jede Spende freut, denn
ten Kinder und Jugendlichen liegt betrachtet, die sich an „die möwe” wen- Spenden sind auch ein wesentlicher Be-
in der Altersklasse zwischen 6 und 14 den. Bei den betroffenen Kindern und standteil um die Qualität der Hilfestel-
Jahren, also im Pflichtschulbereich. Jugendlichen sieht die Situation anders lung und Unterstützung, die man den
aus. von Gewalt Betroffenen zukommen lässt,
Präventionsarbeit „Landläufig herrscht die Meinung, dass in Zukunft zu sichern, auch, wenn man
wichtiger Baustein! Mädchen im Vergleich zu Buben im hö- bereits fixer Bestandteil der Beratungs-
Nicht nur die direkte Unterstützung son- herem Ausmaß von Gewalt und Über- landschaft ist, aber auch einen enormen
dern auch die Präventionsarbeit und das griffen betroffen sind. Hier haben wir Verwaltungsaufwand zu tragen hat.
Weitertragen des Fachwissens an rele- eine Zahl von 60 Prozent Mädchen und Aber das Allerwichtigste ist für Kautsch,
vante Berufsgruppen steht im Blickfeld 40 Prozent Buben.” dass man Kinder und Jugendliche ernst
des möwe-Teams. Gerade die Präventi- nimmt, ihnen zuhört und aufmerksam
onsarbeit wird mit Workshops, in denen Zunehmende Sensibilisierung beobachtet und sich bei Bedarf profes-
Kinder und Jugendliche sich selbst und in der Gesellschaft sionelle Hilfe nimmt, Kontakt aufnimmt
ihren Körper besser kennenlernen und Generell ist die Zahl der sexuellen Über- mit der „möwe”.
lernen, über ihre körperlichen und see- griffe in den Familien leicht rückläufig,
lischen Grenzen besser Bescheid zu wis- aber durch das positive Faktum der stei-
sen, intensiviert. Dabei arbeitet man mit genden Sensibilisierung, der Bereitschaft „die möwe”
Botschaften wie „Vertraue deinen Ge- hinzuschauen, gibt es auch mehr Fälle. Bahnhofplatz 14/1.OG/Top B1
Fotos: SCHAUrein!; fotolia.com/Nichizhenova Elena „Gewalt ist nie in Ordnung!”. aus Hauptberuflichen, Teilzeitkräften Helpline: 0800 80 80 88 Kinderschutzarbeit
fühlen!”, „Du darfst Nein sagen!”, „Es ist
Fingerspitzengefühl und fundiertes fach-
3100 St. Pölten
liches Wissen ist hier gefragt, beides ist
nicht alles richtig, was andere tun.”, „Hol
Tel.: 02742/311 111/0
dir Hilfe, wenn dich etwas belastet” und
im Team der „möwe”, das aus acht, teils
Email: ksz-stp@die-moewe.at
und psychologischen Personal auf Hono-
Über 1.200 Kinder, 200 Eltern und 334
rarbasis besteht, immanent.
PädagogInnen erreichte man 2016 mit
Hilfeleistungen der möwe St. Pölten (2016)
Dieses Wissen wird auch weitergegeben.
der Präventionsarbeit.
in Stunden: Prozesssbegleitung 966; Psy-
Signifikant präsentiert sich dabei die Ge-
„Wir sind auch Ausbildungsstelle für kli-
chotherapie und Diagnostik 1.348; Klient-
schlechteraufteilung der KlientInnen im
nische PsychologInnen, denn die haben
Innenzentrierte
es ohnehin schwer, Stellen zu finden.
möwe Kinderschutzzentrum in St. Pöl-
(pers. und tel.) 2.227; Allgemeine Kinder-
Wir stellen hier unsere Ressourcen und
ten. Von 969 sind 712 weiblicher Natur.
schutzarbeit 1.925
„Wir haben viele weibliche KlientInnen,
Zeit als Ausbildungsstelle zur Verfügung,