Page 6 - ausgabe 201804
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6  Thema GASTKOMMENTAR
               WERBUNG


                        Anton Johann Fuchs
                        Ja, diese Agrarwüsten vor unserer Tür: Killen die Artenvielfalt und
                        lassen die Insekten verhungern. Bloß: Die Äcker machen gerade
                        einmal 16 Prozent der Staatsfläche aus, und davon verbauen
                        wir täglich so rund 15 Hektar, um daraus Asphalt- und Beton-
                        wüsten, Rasenwüsten und wüste Böschungen zu machen. Denn
                        wir brauchen Arbeitsplätze, und für die wiederum Straßen und
                        Wohnquartiere. Gerade von letzteren wird in St. Pölten unglaublich
                        viel gebaut.

        Wüsten, nichts als Wüsten


        Bloß: Sind wir in dieser Massen-Menschhal-  hübsch anzusehen  und  ernährt auch keine   Geld?  Als  St.  Pölten  Landeshauptstadt  wur-
        tung glücklich? Na eigentlich schon. Wir at-  Bienen, aber bitte, die sollen gefälligst drau-  de, rief man die Regionalmilliarde ins Leben:
        men zufrieden auf, wenn wir die Wohnungs-  ßen auf den Feldern verhungern und nicht   Damit nicht alles Geld nach St. Pölten fließt,
        tür hinter uns abschließen, ohne dass uns ein   hier in der Stadt.      gab es eine Extra-Förderung für die Regionen
        neugieriger,  aufdringlicher  Nachbar  belästigt   Schilder wie „Rasen betreten verboten“ oder   im Land.
        hat  (und  quatschen  gleich  anschließend  un-  „Fußballspielen  verboten“  sind  zwar  rar  ge-  Wär eigentlich nur fair: Was Stadt und Land für
        sere Facebook-Freunde und damit die ganze   worden, öffentliche Flächen privat zu benut-  die Kulturhauptstadt ausgeben, wird verdop-
        Welt voll, was uns so am Herzen liegt und was   zen ist nicht so einfach.  Etwa fürs Grillen: Da   pelt, und das kommt Ideen für die Lebensqua-
        es zum Abendessen gibt).            gibt es gleich Ärger, weil es raucht, die Großfa-  lität in der Stadt zugute. Dann könnte man es
        Wie zufrieden sind wir in den Beton- und   milie rund um den Griller lärmt, und Stunden   sich sogar leisten, Böschungen zu renatura-
        Rasenwüsten? Sicher, es ist hübsch und pfle-  dauert es auch, bis die fertig sind.  lisieren und zu echten Naturparadiesen
        geleicht, so ein Grashalm in Streichholzlän-  Vielleicht brauchen wir mehr und größere öf-  zu machen, betreut von Menschen,
        ge, und was wir an öffentlichen Flächen, die   fentliche Grillflächen? Die müssten dann zwar   denen das Spaß macht und die
        man zwangsweise enteignet hat oder die   betreut werden, und dafür fehlt das Personal.   eine kleine Entschädigung
        als  Böschung  entlang  von  Verkehrsflächen   Warum  nicht  privat?  Und  weil  nicht  schon   dafür gut brauchen
        gebraucht werden, mangels Personal nicht   wieder Freiwillige herhalten können, müsste   können.  Team & Impressum:
        kurzhalten können, wird zwei Mal im Jahr nie-  man halt Rentnern oder Arbeitslosen eine   SCHAUrein! Ratzersdorfer
        dergemulcht. Das stinkt zwar etwas eine Zeit-  Kleinigkeit bezahlen.                     Hauptstr. 30, 3100 St. Pölten,
                                                                                                 office@warumsuchen.at
             lang, ist den Rest des Jahres nicht allzu   K ei n                                  www.warumsuchen.at,
                                                                                                 0664/308 74 07
                                                                                                 Chefredakteur/Geschäftsführer/
                          Mag.  Monika Thurner und Anneliese Dörr                                Verlagsleitung: Thomas Winter;
        GESELLSCHAFT
                               a
                          Öffentlichkeitsarbeit SAM NÖ / Regionalmanagerin SAM NÖ                Grafik/Redaktion/Verlag:  Andreas
                                                                                                 Reichebner;  SCHAUrein!: Unab-
                                                                                                 hängiges  Gratismagazin.  Heraus-
                                                                                                 geber: Thomas Winter. Alle Rechte,
                          „soogut” steht für Nachhaltigkeit                                      auch die Übernahme von Beiträgen
                                                                                                 nach 44  Abs. 1  Urheberrechtsge-
                                                                                                 setz,  sind  vorbehalten.  Die  Offen-
                          „Nach vielen Jahren in der   mit den vielen freiwilligen HelferInnen, ohne die   legung gemäß § 25 Mediengesetz
                                                                                                 ist  unter  www.warumsuchen.at
        Wirtschaft war es für mich Zeit, etwas anderes zu tun.   die reibungslosen Abläufe im Projekt nicht ge-  ständig  abrufbar.  Herstellung:  NP
        Etwas, das Sinn gibt und gleichzeitig Freude macht. So   währleistet wären. Nicht zu vergessen die vielen   Druck. Abopreis: € 6,00 pro Jahr (6
        bewarb ich mich damals kurzerhand bei SAM NÖ  (eine   WarenbereitstellerInnen, ohne die man keine   Ausgaben)  Druck-  und  Satzfehler
                                                                                                 vorbehalten.  Gastkommentare in
        gemeinnützige GmbH und Trägerin von 9 Sozialmärkten   Produkte im Markt hätte,           diesem Magazin spiegeln die Mei-
        in Niederösterreich) Nach unterschiedlichen Funktionen   Der  Dank  der  KundInnen,  die  positiven  Rück-  nung  des Verfassers wieder und
        landete ich vor einigen Jahren in der Abteilung Öffent-  meldungen, all das führt dazu, dass man weiß,   müssen sich nicht mit der Meinung
                                                                                                 der Redaktion decken.
        lichkeitsarbeit. Dort arbeite ich noch heute, die Arbeit   dass man das Richtige tut.
        erfüllt mich und macht mir große Freude“, so Monika   Aktuell tut sich einiges bei SAM NÖ:  Aus den
        Thurner.                                   SAM NÖ-Sozialmärkten werden soogut-Märkte.  langer Zeit wieder eine Anstellung
        Anneliese  Dörr,  Regionalmanagerin  SAM  NÖ,  arbeitet   In den kommenden Wochen werden wir mit  haben und sich – ebenso wie die
        ebenfalls schon seit langem bei SAM NÖ und ist nach   einem neuen Markennamen und einem neuen  vielen freiwilligen HelferInnen - ge-
        wie vor mit Begeisterung und Engagement dabei:  „Ich   Logo  an die Öffentlichkeit treten. „soogut“ wer-  braucht fühlen. „Hier zu sein tut mir
        bin täglich motiviert, in diesem Bereich zu arbeiten im   den unsere Märkte zukünftig heißen.   soo gut!“
        Bewusstsein, die Welt nicht retten zu können, dennoch   Das doppelte O drückt die Wichtigkeit der Ar-  „soogut“  steht  für  Nachhaltigkeit,
        vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.   beit aus, die wir in unseren Märkten leisten:  Offenheit  gegenüber  jedem/jeder,
        Oftmals sind es die kleinen Handlungen, die den Men-  -  Das  erste  O  symbolisiert  die  Nachhaltigkeit  allen Kulturen/Religionen/jeder Aus-
        schen ein bisschen Freude im Leben  bereiten.“  der Arbeit, die wir leisten: Durch uns werden  richtung sowie für die Stärkung der
        Inzwischen betreibt SAM NÖ 9 Sozialmärkte in NÖ. So-  pro Jahr über 1.700 Tonnen Lebensmittel, die  Menschen, die unsere Unterstüt-
        zialmärkte  in  Österreich  boomen.  Der  Bedarf  steigt,   von Handel und Industrie vernichtet werden  zung benötigen.
        die KundInnen werden immer mehr. Dort arbeiten zu   müssten, die jedoch voll genießbar sind, einer  Wir möchten darauf hinweisen, dass
        können,  zeigt  einem  die  vielen  Facetten  des  Lebens,   sinnvollen Verwertung zugeführt. „Es ist soo  wir den eingeschlagenen Weg, Men-
        vom Überfluss bis hin zur Armut. Der Alltag im Projekt   nachhaltig bei uns einzukaufen.“   schen mit geringem Einkommen zu
        SOMA ist geprägt von Flexibilität, dem Mut, neue Dinge   - Das zweite O steht für die Menschen, die wir  unterstützen, weiterhin verfolgen.
        anzugehen, vielen Gesprächen, Regeln, die eingehalten   durch  unser  Tun  stärken: Die KundInnen,  die  Auch in Zukunft ist ein Einkaufspass
        werden  müssen,  dem  Umgang  mit  oft  verzweifelten   neben einer sehr günstigen Einkaufsmöglichkeit  notwendig um sich für den Einkauf
        Menschen, aber auch mit vielen glücklichen Menschen,   immer  ein  offenes  Ohr  bei  unseren  Mitarbei-  im  Lebensmittelbereich  der  soogut
        denen SOMA das Leben ein bisschen leichter macht und   terInnen finden, die MitarbeiterInnen, die seit  Märkte zu berechtigen.“
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