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6 Thema GASTKOMMENTAR
WERBUNG
Anton Johann Fuchs
Ja, diese Agrarwüsten vor unserer Tür: Killen die Artenvielfalt und
lassen die Insekten verhungern. Bloß: Die Äcker machen gerade
einmal 16 Prozent der Staatsfläche aus, und davon verbauen
wir täglich so rund 15 Hektar, um daraus Asphalt- und Beton-
wüsten, Rasenwüsten und wüste Böschungen zu machen. Denn
wir brauchen Arbeitsplätze, und für die wiederum Straßen und
Wohnquartiere. Gerade von letzteren wird in St. Pölten unglaublich
viel gebaut.
Wüsten, nichts als Wüsten
Bloß: Sind wir in dieser Massen-Menschhal- hübsch anzusehen und ernährt auch keine Geld? Als St. Pölten Landeshauptstadt wur-
tung glücklich? Na eigentlich schon. Wir at- Bienen, aber bitte, die sollen gefälligst drau- de, rief man die Regionalmilliarde ins Leben:
men zufrieden auf, wenn wir die Wohnungs- ßen auf den Feldern verhungern und nicht Damit nicht alles Geld nach St. Pölten fließt,
tür hinter uns abschließen, ohne dass uns ein hier in der Stadt. gab es eine Extra-Förderung für die Regionen
neugieriger, aufdringlicher Nachbar belästigt Schilder wie „Rasen betreten verboten“ oder im Land.
hat (und quatschen gleich anschließend un- „Fußballspielen verboten“ sind zwar rar ge- Wär eigentlich nur fair: Was Stadt und Land für
sere Facebook-Freunde und damit die ganze worden, öffentliche Flächen privat zu benut- die Kulturhauptstadt ausgeben, wird verdop-
Welt voll, was uns so am Herzen liegt und was zen ist nicht so einfach. Etwa fürs Grillen: Da pelt, und das kommt Ideen für die Lebensqua-
es zum Abendessen gibt). gibt es gleich Ärger, weil es raucht, die Großfa- lität in der Stadt zugute. Dann könnte man es
Wie zufrieden sind wir in den Beton- und milie rund um den Griller lärmt, und Stunden sich sogar leisten, Böschungen zu renatura-
Rasenwüsten? Sicher, es ist hübsch und pfle- dauert es auch, bis die fertig sind. lisieren und zu echten Naturparadiesen
geleicht, so ein Grashalm in Streichholzlän- Vielleicht brauchen wir mehr und größere öf- zu machen, betreut von Menschen,
ge, und was wir an öffentlichen Flächen, die fentliche Grillflächen? Die müssten dann zwar denen das Spaß macht und die
man zwangsweise enteignet hat oder die betreut werden, und dafür fehlt das Personal. eine kleine Entschädigung
als Böschung entlang von Verkehrsflächen Warum nicht privat? Und weil nicht schon dafür gut brauchen
gebraucht werden, mangels Personal nicht wieder Freiwillige herhalten können, müsste können. Team & Impressum:
kurzhalten können, wird zwei Mal im Jahr nie- man halt Rentnern oder Arbeitslosen eine SCHAUrein! Ratzersdorfer
dergemulcht. Das stinkt zwar etwas eine Zeit- Kleinigkeit bezahlen. Hauptstr. 30, 3100 St. Pölten,
office@warumsuchen.at
lang, ist den Rest des Jahres nicht allzu K ei n www.warumsuchen.at,
0664/308 74 07
Chefredakteur/Geschäftsführer/
Mag. Monika Thurner und Anneliese Dörr Verlagsleitung: Thomas Winter;
GESELLSCHAFT
a
Öffentlichkeitsarbeit SAM NÖ / Regionalmanagerin SAM NÖ Grafik/Redaktion/Verlag: Andreas
Reichebner; SCHAUrein!: Unab-
hängiges Gratismagazin. Heraus-
geber: Thomas Winter. Alle Rechte,
„soogut” steht für Nachhaltigkeit auch die Übernahme von Beiträgen
nach 44 Abs. 1 Urheberrechtsge-
setz, sind vorbehalten. Die Offen-
„Nach vielen Jahren in der mit den vielen freiwilligen HelferInnen, ohne die legung gemäß § 25 Mediengesetz
ist unter www.warumsuchen.at
Wirtschaft war es für mich Zeit, etwas anderes zu tun. die reibungslosen Abläufe im Projekt nicht ge- ständig abrufbar. Herstellung: NP
Etwas, das Sinn gibt und gleichzeitig Freude macht. So währleistet wären. Nicht zu vergessen die vielen Druck. Abopreis: € 6,00 pro Jahr (6
bewarb ich mich damals kurzerhand bei SAM NÖ (eine WarenbereitstellerInnen, ohne die man keine Ausgaben) Druck- und Satzfehler
vorbehalten. Gastkommentare in
gemeinnützige GmbH und Trägerin von 9 Sozialmärkten Produkte im Markt hätte, diesem Magazin spiegeln die Mei-
in Niederösterreich) Nach unterschiedlichen Funktionen Der Dank der KundInnen, die positiven Rück- nung des Verfassers wieder und
landete ich vor einigen Jahren in der Abteilung Öffent- meldungen, all das führt dazu, dass man weiß, müssen sich nicht mit der Meinung
der Redaktion decken.
lichkeitsarbeit. Dort arbeite ich noch heute, die Arbeit dass man das Richtige tut.
erfüllt mich und macht mir große Freude“, so Monika Aktuell tut sich einiges bei SAM NÖ: Aus den
Thurner. SAM NÖ-Sozialmärkten werden soogut-Märkte. langer Zeit wieder eine Anstellung
Anneliese Dörr, Regionalmanagerin SAM NÖ, arbeitet In den kommenden Wochen werden wir mit haben und sich – ebenso wie die
ebenfalls schon seit langem bei SAM NÖ und ist nach einem neuen Markennamen und einem neuen vielen freiwilligen HelferInnen - ge-
wie vor mit Begeisterung und Engagement dabei: „Ich Logo an die Öffentlichkeit treten. „soogut“ wer- braucht fühlen. „Hier zu sein tut mir
bin täglich motiviert, in diesem Bereich zu arbeiten im den unsere Märkte zukünftig heißen. soo gut!“
Bewusstsein, die Welt nicht retten zu können, dennoch Das doppelte O drückt die Wichtigkeit der Ar- „soogut“ steht für Nachhaltigkeit,
vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. beit aus, die wir in unseren Märkten leisten: Offenheit gegenüber jedem/jeder,
Oftmals sind es die kleinen Handlungen, die den Men- - Das erste O symbolisiert die Nachhaltigkeit allen Kulturen/Religionen/jeder Aus-
schen ein bisschen Freude im Leben bereiten.“ der Arbeit, die wir leisten: Durch uns werden richtung sowie für die Stärkung der
Inzwischen betreibt SAM NÖ 9 Sozialmärkte in NÖ. So- pro Jahr über 1.700 Tonnen Lebensmittel, die Menschen, die unsere Unterstüt-
zialmärkte in Österreich boomen. Der Bedarf steigt, von Handel und Industrie vernichtet werden zung benötigen.
die KundInnen werden immer mehr. Dort arbeiten zu müssten, die jedoch voll genießbar sind, einer Wir möchten darauf hinweisen, dass
können, zeigt einem die vielen Facetten des Lebens, sinnvollen Verwertung zugeführt. „Es ist soo wir den eingeschlagenen Weg, Men-
vom Überfluss bis hin zur Armut. Der Alltag im Projekt nachhaltig bei uns einzukaufen.“ schen mit geringem Einkommen zu
SOMA ist geprägt von Flexibilität, dem Mut, neue Dinge - Das zweite O steht für die Menschen, die wir unterstützen, weiterhin verfolgen.
anzugehen, vielen Gesprächen, Regeln, die eingehalten durch unser Tun stärken: Die KundInnen, die Auch in Zukunft ist ein Einkaufspass
werden müssen, dem Umgang mit oft verzweifelten neben einer sehr günstigen Einkaufsmöglichkeit notwendig um sich für den Einkauf
Menschen, aber auch mit vielen glücklichen Menschen, immer ein offenes Ohr bei unseren Mitarbei- im Lebensmittelbereich der soogut
denen SOMA das Leben ein bisschen leichter macht und terInnen finden, die MitarbeiterInnen, die seit Märkte zu berechtigen.“