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32  Gesellschaft SOZIALES                                                        GESELLSCHAFT Soziales 33
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 COMePass: Ein Schlafplatz, wenn die Not groß ist






 Seit 2004 gibt es eine Jugendnotschlafstelle in St. Pölten. Geschaffen   terstützung von Zuhause fehlt oder aus-  Im Nachtdienst
 von der Emmausgemeinschaft St. Pölten, gab man unter dem Na-  bleibt ... Was ist dann?”  der Jugend-
 men „JUMP!” in Viehofen obdachlosen Jugendlichen einen Schlaf-  Um  19 Uhr  wird  die Tür  der  sozialen   notschlafstelle
 platz. 2010 in ein Haus am Mühlweg 26 übersiedelt, sorgt die soziale   Einrichtung aufgemacht, dann füllen   COMePASS stehen
 Einrichtung nun als „COMePASS” dafür, dass jungen Menschen in   sich die Räume mit einer inhomogenen   BetreuerInnen
 Krisensituationen, eine legale und menschenwürdige Unterkunft zur   Gruppe. Etliche kämpfen mit Suchter-  akut obdachlosen   ADVENTMARKT
 Verfügung gestellt werden kann.  krankungen, einige sind gerade aus der   Jugendlichen mit   der Emmausgemeinschaft   Fotos: SCHAUrein!
        Haft entlassen worden oder aus anderen   Rat und Tat zur   am 8. Dezember von 10-18 Uhr
 Sebastian, 20, ohne Ausbildung, ohne   es gelang. Durch die, bis zu 3 Monate   Einrichtungen rausgeflogen und vielen,   Seite.  in der Ortweingasse,
 Praktikum, nach dem Bundesheer ohne   dauernde Beherbergung in der Jugend-  den meisten, fehlt die Geborgenheit eines   St. Pölten-Viehofen
 Arbeit; seinen Vater kennt er nicht, seine   notschlafstelle, wurde Sebastian in eine   existenzsichernden Elternhauses.
 Mutter, bei der er lebte, verstarb plötzlich.   stabile Situation gebracht, ein Prakti-  Um 9 Uhr in der Früh sperrt COMePASS   liche am vorläufigen Wohnsitz gemeldet.  Die „soziale Hängematte”, ein Begriff, der
 Für einige Zeit kam er bei seiner älteren   kumsplatz wurde gefunden, er wurde in   seine Türen wieder zu, dann müssen die   Da man in Niederösterreich die einzige   leider immer mehr zum Tenor der öf-
 Schwester unter, durfte bei ihr wohnen.   die Lehre übernommen und wohnt jetzt   Jugendlichen den Tag woanders verbrin-  Jugendnotschlafstelle ist, zeigt sich das   fentlichen Debatte in Österreich zu wer-
 Dann fand die Schwester einen Freund,   in einem eigenen Zimmer, hat die Eigen-  gen, etwa im Steppenwolf oder anderen   Einzugsgebiet als sehr groß. „Vorwiegend   den scheint, sehen Bernhard Klemt und
 Sebastian wurde rausgeschmissen. Bei   verantwortung für sich selbst übernom-  Jugendeinrichtungen.  kommen die Jugendlichen aus St. Pöl-  sein Team keineswegs: „Jeder hat einen
 Freunden konnte er einige Zeit bleiben,   men und kann nun endlich für sich selbst   70 Prozent Burschen stehen 30 Prozent   ten, wir haben aber auch Anfragen aus   guten Grund, da zu sein.”
 aber als sein Erspartes aufgebraucht war,   sorgen.  Mädchen gegenüber. „Bis zur dritten   Mistelbach oder Mödling”, weiß Klemt.   Und ein Stockbett, etwas zu essen und
 landete er schließlich auf der Straße.   Nacht herrscht bei uns Anonymität”, er-  Schließlich ist man auch für die Bezirke   eine kleine persönliche Schutzzone, darf
 Dort verbrachte er ein halbes Jahr. Über   Wieder in die   zählt Klemt, dann wird der/die Jugend-  Lilienfeld, Melk, Scheibbs, Tulln und die   man sich kaum als Luxus oder überzoge-
 Der Leiter der Jugendnotschlafstelle der Em-  die Website lernte er das Angebot von   Gesellschaft eingliedern  Stadt Krems Ansprechpartner.  ne soziale Leistung der Gesellschaft vor-
 mausgemeinschaft St. Pölten, „COMePASS”,   COMePASS kennen.   Natürlich nimmt es nicht immer so ein   Beim Lokalaugenschein im Haus am   stellen. Zumal es kaum Krisenplätze für
 Bernhard Klemt, sieht sich und sein Team   „Er hat sich aber lange Zeit nicht an-  erfreuliches Ende, aber das Team von   Mühlweg 26 fällt einem sofort die ru-  Jugendliche in Österreich gibt, „da gibt
 mit einer immer größer werdenden Zahl ob-  läuten getraut”, erinnert sich Bernhard   COMePASS hat schon vielen Jugendli-  hige und trotz der schwierigen Lebens-  es 2-3 Wochen Wartezeit, die müssen sie
 dachloser junger Erwachsener konfrontiert.  Klemt,  der  Leiter  der  Jugendnotschlaf-  chen und jungen Erwachsenen geholfen,   umstände der jungen Erwachsenen ent-  dann bei uns absitzen.”
 stelle in St. Pölten,   Orientierung und Stabilität in ihr Leben   spannte Atmosphäre auf. Dafür sorgen   Eine Gesellschaft ist vielfach zu bewer-
 „obwohl wir eine   zu bekommen.            die sieben BetreuerInnen, wie etwa Sabi-  ten, wie sie mit den Schwächsten oder
 niederschwellige   „Unser großes Ziel ist es, junge Men-  ne Zakhary, die einen respektvollen Um-  Krisengeschüttelten  umgeht.  Darum
 Einrichtung  sind.   schen, die etwa durch Krisen in Notsitua-  gang mit den Jugendlichen pflegen und   schmerzt es Sabine Zakhary auch, dass
 Bei uns darf man   tionen geraten sind, wieder in die Gesell-  dabei versuchen, mit ihnen gemeinsame   heuer Sponsoren, die öfters für ein schö-
 u n a n g e m e l d e t   schaft einzugliedern”, umreißt Bernhard   Ziele zu erarbeiten.   nes Weihnachstfest in der Jugendnot-
 kommen, ein Zim-  Klemt, der seit 10 Jahren mit obdachlo-  In der Küche wird gerade eine Pizza im   schlafstelle sorgten, abgesprungen sind.
 mer beziehen. Re-  sen  Jugendlichen  in St. Pölten  arbeitet,   Ofen erhitzt - neben einem Schlafplatz,   Aber vielleicht findet sich doch noch wer,
 geln sind lediglich,   die Motivation des COMePASS-Teams.   werden auch Lebensmittel und natürlich   der zusätzliche Freude in diese so wich-
 keine Drogen und   Worauf er auch besonderen Wert legt, ist   die hygienische Grundversorgung, wie   tige soziale Einrichtung, gerade auch zu
 keinen  Gewalt in   die Tatsache, dass „die jungen Erwach-  Duschen oder eine Waschmaschine zur   Weihnachten, dem Fest des Friedens und
 senen freiwillig kommen”, also nicht
                                            Verfügung gestellt. Ein cirka 17-jähriges
                                                                                der Liebe, bringt.
 unseren
 Räum-
 Foto: H. Käfer  lichkeiten.”  in einem Zwangskontext stehen, „man   Als eine von 7 SozialarbeiterInnen und   Mädchen, auf der Straße wohl kaum als   Kontakt: COMePASS, Mühlweg 26
                                            obdachlos erkennbar, kommt die Treppe
 kommt einfach.”
        SozialpädagogInnen sorgt Sabine Zakhary im
 Leidensdruck
 St. Pölten,  sechs Betten für  Burschen
                                                                                comepass@emmaus.at
                                            schenwürdig könnte man so etwas mit
        Jugendliche eine menschenwürdige und
 10 000. Patientin bei NÖGKK-Diabetesprogramm  immer größer  Zur Zeit kann man am Mühlweg 26 in   COMePASS dafür, dass in Not geratene    rauf, wird unaufgeregt begrüßt. Men-  3100 St. Pölten, 0676 88 644 740
                                                                                www.emmaus.at/jugend/comepass
 Als der Leidens-
 und sechs Betten für Mädchen anbieten,
                                            einem Wort nennen.
        legale Unterkunft erhalten.
 Das  niederösterreichweite  Betreuungsprogramm  für  Typ-2-Diabetiker    druck  aber  so  daneben stehen noch zwei Notbetten
 „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ von der NÖ Gebietskrankenkasse der
 Ärztekammer NÖ und dem Land NÖ feierte kürzlich Jubiläum: Die Hainfel-  groß wurde, dass   zur Verfügung. Aufgenommen können
 derin Hermine Lindner schrieb sich in der Ordination des Allgemeinmedizi-  er die Scham be-  obdachlose  Jugendliche  und  junge  Er-  Die SHR Technologie
 ners Dr. Helmut Dultinger als 10 000. Patientin in das Programm ein. Mithil-  siegte, läutete Se-  wachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren
 fe eines strukturierten Behandlungsplans bekommt sie - und alle anderen   bastian an, wurde   werden. Das war nicht immer so. Als im   ist die effektivste,
 „Therapie Aktiv“- Patienten - eine optimale und kontinuierliche ärztliche   aufgenommen.   November 2004 die Notschlafstelle unter   schonendste und
 Behandlung und Betreuung. Durch gemeinsam vereinbarte Ziele zu Lebens-                      sicherste Methode zur
 stiländerung und speziellen Schulungen wird sie bei ihrer Diabetes-Therapie   „Sebastian  hatte  dem Namen „JUMP!” in Viehofen - die
 aktiv mithelfen. NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter und Gesundheitslandes-  eigentlich  keine  Emmausgemeinschaft St. Pölten wurde   dauerhaften
 rat Franz Schnabl gratulierten der 59-Jährigen in der Hainfelder Praxis.  Altlasten, wie Dro-  vorher vom Land NÖ mit der Aufgabe,   Haarentfernung.
 Hutter freut sich über die hohe Akzeptanz des Programms: „Gerade bei   gen, Alkohol oder   in St. Pölten eine Jugendnotschlafstelle
 chronischen Krankheiten ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und   Gewalttätigkeit,   zu schaffen, betreut - gegründet wurde,   Über 10-jährige
 Patient besonders wichtig, damit die Therapie erfolgreich ist.“                             Erfahrung, immer
 wir mussten uns   galt als Alterslimit 21 Jahre.
 Infos: www.noegkk.at  die Frage stellen,   „Die Anhebung des Alters war ein wich-           wieder neue Aktionen.
 Hotline für Patientinnen   wo  wir  bei  ihm   tiger Aspekt”, so Klemt, „denn wer steht
 und Patienten:   ansetzen  konnten”,   schon gleich nach der Volljährigkeit auf
 Telefon 050 899-3107  so Klemt. Aber   eigenen Beinen, und wenn dann die Un-  Fußpflege, Maniküre, UV Lackierung  www.hairless.at
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