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GESELLSCHAFT Soziales 29
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 Soma: Mehr als Lebensmittel für jene, die in Not sind!






        auch Menschen, die in der Arbeitserpro-  brachte. Nachdem sie
        bung stehen”, weiß Dörr, die seit 2010 im   im SOMA-Markt als
        Projekt SOMA arbeitet. Außer den Fah-  Transitarbeitskraft  in
        rerInnen der Busse (ein Jahr), bleiben die   der Küche beschäftigt
        Transitarbeitskräfte für ein halbes Jahr.  war, ist sie nun schon
        Vier Schlüsselkräfte in Teilzeitbeschäf-  seit Jahren in der Kü-
        tigung sorgen für die Arbeitseinteilung,   che eines großen Mö-
        35-40 ehrenamtliche MitarbeiterInnen,   belhaus engagiert und
        darunter auch viele AsylwerberInnen,   ist dort eine Stütze.
        packen an, wo zusätzliche Hände ge-  Apropos Küche, im
        braucht werden.                     SOMA St. Pölten gibt
        Und Arbeit gibt es einige, vor allem   es auch an vier Ta-
        müssen die SOMA-MitarbeiterInnen    gen in der Woche
        sehr flexibel sein. Denn es kann durch-  ein  schmackhaftes
        aus vorkommen, dass plötzlich ein LKW   Mittagsmenü.  Essen
        auftaucht, der 30 Paletten Backwaren mit   kommen kann jeder
        dabei  hat, oder  mit exotischen Waren.   Mensch, für SOMA-  Küchenteams wie Samantha Schickel (Transitarbeitskraft), Natife
        Dann muss die Verteilung schnell gehen.  Pass-Besitzer  kostet  Karadak (auf Arbeitserprobung) und die ehrenamtliche Mitarbei-
                                            eine Suppe, Hauptge-  terin Christa Gruber sorgen an vier Tagen in der Woche für ein
         Viele finden wieder neuen          richt und Mehlspeise   schmackhaftes und äußerst preisgünstiges Menü.
         Zugang zum Arbeitsmarkt            zwei Euro, alle an-
        Schön ist es für Anneliese Dörr, Monika   deren zahlen vier  -
        Thurner und Marktleiterin Hannelore   Fruchtsäfte sind auch inbegriffen. Am   helfen, AnsprechpartnerInnen für ihre
        Kurz immer wieder zu sehen, wenn sich   Tag des Lokalaugenscheines gab es etwa   Sorgen und Probleme finden”, freuen sich
        Menschen, die scheinbar keinen Zugang   Frittatensuppe, Schinkenfleckerl und   Thurner und Dörr unisono über diese
        zum Arbeitsmarkt mehr finden,  in der   Palatschinken. Das Essen im Cafehaus   gesellschaftlichen Zusammenkünfte.
        Zeit im SOMA-Markt wieder zu lächeln   bietet allerdings nicht nur günstige Ver-  „Leider ist bei vielen Menschen die
        beginnen, ein neues Selbstbewusstsein   sorgung, sondern auch die Möglichkeit,   Hemmschwelle groß, unser Angebot
        erlangen. So wie die Mitte-Vierzigerin,   soziale Kontakte zu pflegen.   im SOMA-Markt einzukaufen, aufzu-
        Frau  K.,  die  gehörlos  und  als  Analpha-                            greifen”, orten die beiden noch immer
        betin kaum Chancen auf Beschäftigung   Im Kaffeehaus kann man           bei einigen die Scham, sich deklarieren
        hatte. „Sie ist trotz ihres Handicaps eine   soziale Kontakte pflegen   zu müssen. Sie betonen, dass es beileibe
        wertvolle Mitarbeiterin, weil sie Haus-  Denn soziale Isolation ist ein beharrli-  keine Schande ist, diese Hilfestellung in
        verstand hat, die Arbeit sieht und sie   cher und niederträchtiger Begleiter von   Anspruch zu nehmen, denn in schwie-
        eigenverantwortlich erledigt, ein Segen   Menschen mit niedrigem Einkommen.   rige Situationen zu kommen, die aus
        für jeden Betrieb”, sieht Dörr viel Poten-  „Das ist wie eine soziale Plattform, wo   den unterschiedlichsten Gründen, sei es
        zial in ihren MitarbeiterInnen. Oder wie   KundInnen mit Transitarbeitskräften   Krankheit, Unfall, Scheidung, ...  an den
        Frau S., die 10 Jahre in Österreich war   und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen   Rand der Gesellschaft führen, davor ist
        und keinen Fuß in den Arbeitsmarkt   zusammenkommen,  sich  gegenseitig   kein Mensch gefeit.


                                             SOMA St. Pölten                     SAM NÖ-SOMA St. Pölten
                                                                                 Eybnerstraße 12, 3100 St. Pölten
                                             2552 ausgestellte Einkaufspässe:
                                             bis 30 Jahre             22 %       Neue Öffnungszeiten:
                                             31 bis 50                48 %       Mo, Di, Do und Fr 10 - 15 Uhr
                                             51 bis 65                22 %       Mi und Sa 10 - 13 Uhr
                                             66 und älter               8 %      Mittagsmenüs gibt es an vier Tagen in der
                                             AlleinerzieherInnen     12,8 %      Woche: Mo,  Di, Do  u. Fr:  Menschen mit
                                             PensionistInnen         > 17 %      SOMA-Pass: 2,-; alle anderen 4,-
                                                                      53 %
                                             männliche Kunden
                                          Fotos: SCHAUrein!  weibliche Kunden   47 %  ... für Menschen mit geringem Einkom-
                                                                                 men, Studierende und SchülerInnen:
                                             2017
                                                                                 - Zweipersonenhaushalte: 1.550,- netto
                                             Waren                625.073 kg     - Einpersonenhaushalt: 1.200,- netto
        Die Produktpalette des SOMA Marktes be-  Durchschnitt KundInnen/Tag   240  - für jeder weitere Person im Haushalt:
        steht auch aus Saisonwaren, die außerhalb   durchschn. Einkaufswert   9,-    + 195,- netto
        der Saison nicht mehr nachgefragt werden.
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