Page 26 - Ausgabe 202006
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26 Thema LANDWIRTSCHAFT
WERBUNG
Österreicher wollen wissen,
was am Teller landet
Für den NÖ Bauernbund und den NÖ Genetik-Rinderzuchtverband
ist klar: Die Herkunft von Lebensmitteln muss erkennbar sein, im
Handel wie im Außer-Haus-Verzehr. Sie setzen sich im Interesse der
Konsumentinnen und Konsumenten gemeinsam für eine verpflich- Rinderzucht-Obmann Buchegger und Direk-
tende, transparente und vor allem nachvollziehbare Herkunftskenn- tor Nemecek: „Herkunftskennzeichnung als
zeichnung bei Lebensmitteln vom Produzenten bis zum Teller ein. faire Chance für Bauern und Konsumenten“.
„Nur eine lückenlose Kennzeichnung verband Österreichs stellen werden.“ Preisen nicht mehr am Markt bestehen
schafft Sicherheit und Mehrwert für die Die Konsumenten stehen dabei immer konnten, wurden durch Importware mit
heimischen Bauern und Konsumenten“, wieder vor denselben Problemen, unklare niedrigeren Standards und noch nied-
sind sich Bauernbunddirektor Paul Ne- Begriffe wie „Hergestellt für Österreich“ rigeren Preisen ersetzt. „Wenn man das
mecek und Leopold Buchegger, Obmann oder das Aufdrucken von Fahnen um nun weiterrechnet kommt irgendwann
des NÖ Rinderzuchtverbands, einig. einen Ursprung aus diesem Land vorzu- das gesamte Kalbfleisch aus dem Aus-
Regionale Lebensmittel und Rohstoffe täuschen. Dies führt zur Irreführung der land. Für uns als Produzentenorganisa-
werden nach höchsten Qualitäts-, Tier- Konsumenten und zu Verlusten in der re- tion ist klar, dass dieser Austausch der
wohl und Umweltstandards produziert, gionalen Wertschöpfung. heimischen Produktion durch billige
das gibt Sicherheit und das schätzen auch Importlebensmittel nicht nur den Betrie-
die Konsumenten. Direktor Nemecek Heimische Qualität ben schadet, sondern dem Konsumenten
zeigt klar auf: „In unserer Online-Umfra- statt Billigimporten auch weniger Auswahl und damit einen
ge mit knapp 3.000 Teilnehmern haben Ein Beispiel zeigt die Dringlichkeit des groben Nachteil bringt“, erläutert Rin-
sich über 80 Prozent für eine deutlichere Anliegens klar auf. Vor zehn Jahren wa- derzuchtverbands-Obmann Buchegger,
Herkunftskennzeichnung ausgesprochen. ren zwei Drittel des in Österreich kon- „deshalb haben wir unsere gemeinsa-
Das ist für uns ein klarer gesellschaftspoli- sumierten Kalbfleisches noch aus heimi- me Initiative zur klar nachvollziehbaren
tischer Auftrag, den wir gerne annehmen schen Betrieben. Heute ist es nur noch 1 Kennzeichnung der Produkte gestartet.“
und eine Aufgabe, der wir uns mit starken Drittel. Heimische Kalbfleischproduzen- Beide begrüßen auch, dass die Bundesre-
Partnern, wie dem größten Rinderzucht- ten, die mit hohen Auflagen bei fallenden gierung hier nun tätig wird.